Timbaland – Tim’s Bio :: Kraftvoll

Er ist Anführer der hochgelobten Da Bassment-Posse, einer Gruppe von Rappern, Sängern und Produzenten aus dem US-Bundesstaat Virginia. Er hat Ginuwine, Aaliyah und Missy Elliott nicht einfach nur produziert, sondern gleich einen HipHop-Soul-Stil erfunden, der im Urban-R & B-Bereich seinesgleichen sucht. Wer erinnert sich nicht an das legendäre Froschquak-Sample in Ginuwines „Pony“? Tim „Timbaland“ Mosley wird als neuer Sean „Puff Daddy“ Combs gefeiert, doch dieser Vergleich hinkt erheblich. Timbaland spielt nicht nach. Timbaland liefert keinen anonymen Nachschub fürs Formatradio. Seine Markenzeichen sind Sounds aus der frühen Techno- und Electro-Ära, entfernt an Drum ’n‘ Bass erinnernde Stolperbeats, Einflüsse aus Musicals und quirlige Raps, die er ständig verändert und den Gegebenheiten im Song anpaßt. Sein zweites Soloalbum (sein erstes WELCOME TO OUR WORLD, eine Zusammenarbeit mit Da Bassment-Partner Magoo, ist nicht in Deutschland erschienen) gibt tiefen Einblick in Timbalands innovatives Schaffen und erzählt zudem die Geschichte vom schweren Aufstieg des Produzenten in die Oberklasse des Musikgeschäfts. Dort gehört er wirklich hin. Einprägsame Piepsgeräusche in „Who Am I“, Bone-Thugs’n’Harmonyige Stakkato-Raps in „Put ‚Em On“ und eigendynamische Grooves sind Musterbeispiele für seine Kreativität. Timbaland – wer denkt bei diesem Namen jetzt noch an Schuhe?

Prince Charming – Fantastic Voyage (Wordsound/EFA)

Wenn einer eine Reise tut. An Bord des merkwürdigen Luftschiffs von Prince Charming versammelt sich eine nicht weniger merkwürdige Entourage an Freunden und Helfern, die unter dem Decknamen The Casanova Allstars ihre Eindrücke musikalisch dokumentieren. Je nach geographischer, klimatischer und stimmungsmäßiger Lage wird das gesamte Spektrum zeit- und weniger zeitgemäßer Musikstile durchgetestet, sei es die Percussiongruppe mit ihrer Latin Salsa-Vorführung, knarzende Drum ’n‘ Bass-Adaptionen mit Hörspieleinblenden, Ambient-Noise-Attacken oder chillende Techno-Beats, die von flirrenden E-Gitarren-Spuren unterstützt werden. Selbst für das klassische Piano war Platz an Bord. Eine Reise also, die für allerhand Unterhaltung sorgt, ein abwechlungsreiches Rahmenprogramm bietet und bei der man sich trotzdem keine Minute traut, die Augen zu schließen. Denn irgendetwas stimmt hier nicht. Wenn man bloß wüßte was. Liegt es am Misty Eyed Strangler und seinem Flügelhorn, Orgasma, der Glockentänzerin, oder den Madagascar Mattress Kings, diesen Bamboo Megahorn Stylisten? Oder an Songtiteln wie „Magic Lanterns Of Perversion“, „Midnight Masacre/Whoreship In The Temple“ oder „Sexual Supercollider“ Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich oft nicht weit auseinander.