Trio- Bye Bye
Um Gags sind die drei Galgenvögel aus Großenkneten nie verlegen. Und wenn man damit noch Knete machen kann – um so besser! Das fängt diesmal gleich beim Cover an, das auf Vorder- und Rückseite in je acht Rechtecke aufgeteilt ist – dazu mit folgender Erläuterung: „Die Fläche dieses Covers steht für Anzeigen zur Verfügung. Interessenten, die bei der nächsten Auflage vertreten sein wollen, wenden sich bitte an Tel.. “ Aber nun zur Musik Kann man Schmalz a la „White Christmas“ und Südseeschnulzen besser verarschen als es auf dem Titel „Tooralooralooraloo“ geschieht? Mit honigsüßen Geigen und Glockenspiel. Auch der kernige Seemannschor auf „Wake Up“ ist nicht von schlechten Eltern. Oder sollte es gar eine Hymne auf die schöne, heile Reggae-Welt sein‘ Man braucht bloß die Augen zu schließen – und schon sieht man die rote Sonne in der karibischen Idylle im Meer versinken.
„Drei Mann im Doppelbett“ ist schrecklich schön falsch gesungen aber was will man von drei gestandenen Männern in solch peinlicher Situation auch besseres erwarten?
Klar, daß Trios Minimal-Sound Verehrer anspruchsvoller Musik nicht befriedigen kann, aber für einen musikalischen Seitenhieb auf ausgetrampelte Klischees, gängige Modetrends und Wichtigtuerei ist er bestens geeignet.
„Musik-Clowns mit Buster Keaton-Niveau“ nannte Andre Heller das Trio kürzlich in ME/Sounds. Dieser Vergleich sortiert die drei Ironiker gleich wieder in eine der üblichen Kultur-Schubladen Das haben sie nicht verdient. Jetzt sitzen sie sicher schmollend am Frühstückstisch und trösten sich mit dem Horoskop vom Tage. „Herz ist Trumpf wird da versprochen. Wenn das kein Lichtblick ist! Wo bleibt Anna?
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