Tweak Bird :: Tweak Bird

Souterrain Transmissions/Rough Trade

Black Sabbath für Halbwüchsige? Eher Heavy-Rock für Flötisten und heimliche Saxophon-Liebhaber.

Nein, mit dem Black-Sabbath-Vergleich können Tweak Bird so gar nichts anfangen. Etwas besser aufgehoben fühlt sich Gitarrist Caleb Bird bei Marc Bolan und T. Rex. Deshalb aber darf man sich Tweak Bird, die Band, die Caleb mit seinem Bruder Ashton (Schlagzeug) bestreitet, jetzt auch nicht gleich als todschickes Glamrockreferenzspektakel vorstellen. Über die knappe halbe Stunde auf diesem Debütalbum gehen die Birds nicht gerade den Weg des geringsten Widerstands, der würde sie nämlich schnurgerade in die Arme der nächsten Metal-Meute führen, die mit ihnen auf der Kawasaki links oben ins Elysium abbiegen wollte. „Easy Rider“, Alter! Jetzt zum Pop-Hörer: Sind sie zu stark, musst du dir keine Sorgen machen. Dann bist du nicht zu schwach. Du bist nur verwirrt von dieser Musik. TWEAK BIRD, produziert von Dale Crover von den Melvins, besitzt schon einen sehr speziellen Sound, angeführt von Polter-Schlagzeug und gepitchter Bariton-Gitarre. Es gibt Momente auf dieser Platte, in denen ein ganzer Song plötzlich abhanden kommt und in Welten wieder auftaucht, in denen junge Götter Flöten spielen oder alte Meister am Saxofon brillieren dürfen. Musik, die kratzt und wehtut und verunsichert und deshalb auf der Liste der erhaltenswerten Kulturgüter stehen sollte.

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