Two Lone Swordsmen – From The Double Gone Chapel

Huch, Two Lone Swordsmen machen jetzt Rock. Die allerschönsten Momente im Leben einer Band sind doch die, wenn sie sich „neu erfindet“. Richtig neu erfindet. Bei Deep Purple war das 1970 so, bei Talk Talk 1988 und bei Two Lone Swordsmen 2004. Wenn Andrew Weatherall auf einem Two-Lone-Swordsmen-Album singt (sie!). Keith Tenniswood Gitarre und Bass spielt und verschiedene Drummer auf einem Schlagzeug rumhauen, das früher Jah Wobbles Band und später Killing Joke gehört hat (große Legenden der Rockmusik, bitte nicht glauben], kommt natürlich hinten kein Rock-Rock heraus. Sondern Pieps-Fieps-Blubber-Elektro-Rock irgendwo zwischen frühen Trans Am, The Normal und Gary Numan, als der noch Tubeway Army war. Dazu rekultivieren Weatherall und Tenniswood auf from the double gone chapel eine Tradition, die selbst im Rock-Rock in Vergessenheit geraten ist: die bassgetriebene funky Jam-Session, wie sie vor 20 Jahren zum Beispiel von Bill Laswells Material gepflegt wurde, mit synkopenreichem Schlag- und dem ganzen anderen Zeug. Dazu gibt’s auf diesem Album mit „Sex Beat“ von Gun Club die logische Coverversion. Diese Rockisierung eines Techno-Acts muss man in Zeiten der allgemeinen Rockisierung natürlich gerode gutfinden, auch weil sich Andrew Weatherall im Begleitschreiben zur CD seitenweise dafür entschuldigt, keineln] puren Techno- Electronica mehr machen, weil, heutzutage“ bei „Rock Gigs“ „mehr getanzt“ erde und seiner Meinung nach die Energie jeglicher guten Dance Music dieselbe sei wie die in einem guten Rockabilly-Song. Unsere Rede seit 1945. Eat this, Musikfaschisten!