Violent Femmes – Permanent Record:The Very Best Of Violent Femmes

Damals, im Somrner 1983, kam kaum eine WG-Küche ohne ein blechern aus einem Billig-Cassettenrecorder dröhnendes Stück allerfeinsten Teenage-Angst-Pop aus: Der Sänger traf keinen Ton, die Akustikgitarre schrummte, das Schlagzeug bestand mutmaßlich aus zwei Pappkartons und der Baß aus einem Gummiband, das an einem Besenstil befestigt war. Wir hatten ja keine Ahnung, wie nah wir damit der Wahrheit kamen. Und doch schufen Gordon Gano (g, voc), Brian Ritchie (bg) und Victor DeLorenzo (dr) mit „Blister On The Sun“ einen unwiderstehlichen Instant-Klassiker- und so ganz nebenbei hievten die drei gleich auch noch Milwaukee, Wisconsin, auf die Pop-Landkarte und den Alternative-Rock, der damals noch nicht so hieß, ins Bewußtsein junger Menschen auf der ganzen Welt. In ihren Songs ging es darum, Daddy das Auto für eine Spritztour mit der Angebeteten abzuschwatzen, es ging um Liebe, Lethargie, Langeweile, den ganzen Kram, den jeder buchstabieren konnte, der, wie sie, in der tiefsten Provinz aufgewachsen war. Und dann coverten die Jungs auch noch Marc Bolans „Children Of The Revolution“. Permanent Record enthält Songs aus allen neun Violent-Femmes-Alben, dazu die allererste Single „Gimme The Car“, „Color Me One“ aus dem Soundtrack zu „The Crow“ und, als hidden track, das unveröffentlichte „Good Feeling“. Daß der spartanische Sound bald einem üppigeren Klangbild wich, zu dem Keyboards und Bläser beitrugen, tat dem Spaß keinen Abbruch. Cherchez les Femmes.

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