Windsor ForThe Derby – How we lost

Ach, könnte man doch mal den Kopf von Joy Division freikriegen. Finger weg von der Weltuntergangswiederholungstaste. Das Schlimme ist. dass ein Peter-Hook-Basslauf ausreicht, um die immer gleichen Assoziationen wachzurufen. Kollektives Fischen im trüben Sound-Gewässer des Manchester-Rock dieser schwierigen Jahre. 1980 wären die Alben von Windsor For The Derby wahrscheinlich auf dem Factory-Label erschienen, das Quintett aus Austin, Texas, spielt in hörbarer Joy-Division-Nähe, die Songs kokettieren mit der Auflösung des Punkrock, sie zelebrieren den Zustand der Verletzung und Verstörung. the emotional rescue (2002) war einer vorsichtigen Öffnung zum Folk- und Popsong geschuldet, schon jubelte sich die Kritik eine amerikanische Ausgabe von Belle & Sebastian in die Tasche. So weit wollten Windsor For The Derby es dann doch nicht kommen lassen, auf how we lost ist in aller Deutlichkeit zu vernehmen, auf welchem Grund und Boden diese Songs entstanden sind. Die zehn neuen Stücke zirkulieren um Drums &Drones, raumfüllend das Klirren der Gitarren, weit weg Dan Matz’Stimme, irgendwo im Mix verloren. Es gab schon weitaus weniger kompetente Factory- Referenzarbeiten, der Klang der Depression aber bleibt in Schemen erstarrt. Besser sind Windsor For The Derby, wenn sie sich niederschwelligeren Aufgaben widmen.

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