Wyclef Jean – Carnival II – Memoirs Of An Immigrant

Vor zehn Jahren veröffentlichte Wyclef Jean sein erstes Soloalbum The Carnival. Inzwischen hat sich auf der Welt einiges verändert, was Wyclef gleich im Intro deutlich zur Spache bringt. Grund genug, mit Carnival II – Memoirs Of An Immigrant Bilanz zuziehen. Und die fällt, wie sollte es anders sein, nicht positiv aus. Musikalisch verlässt sich der Sänger, Songwriter und Produzent wie gewohnt auf eine vielschichtige Mixtur aus Pop-, Rock-, Reggae-, HipHop-und R’n’B-Elementen. Also eigentlich nicht Neues, außer, dass Wyclef sich diesmal wieder richtig ins Zeug legt. Auf den letzten beiden Soloalben, The Preacher’s Son (2003) und Welcome To Haiti: Creole 101 (2004), war er deutlich unter seinen Möglichkeiten geblieben. Diesmal fließen ihm die Melodien und Hooklines wieder flüssiger aus der Feder. Das Aufgebot an bekannten Stars, die ihn gesanglich unterstützten, ist ebenfalls nicht zu verachten und reicht von Akon und Lil Wayne, mit denen er zusammen den Titel „Sweetest Girl“ einspielte, über Reggae-Star Sizzla bis hin zu Norah Jones, Shakira. Mary J. Blige und Paul Simon. Für größtmögliche Abwechslung ist also gesorgt, wobei Wyclef auch solo wie bei der entspannten Ballade „Heaven’s In New York“ eine gute Figur macht. Ohne Frage zu den Höhepunkten von Carnival II zählt der gemeinsam mit Paul Simon realisierte Song „Fast Car“, eine jener typischen Wyclef-Nummern, in denen er mit bewusst wenig Aufwand ein erstaunliches Ergebnis erzielt. Nicht weniger herzerweichend ist auch das mithilfe von Mary J. Blige aufgenommene „What About The Baby“, das nur noch von „Riot“ übertroffen wird, bei dem Serj Tankian von System Of A Down gesangliche Unterstützung leistet.

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