You Never Give Me Your Money
Das klägliche, dumme und typische Scheitern der Beatles an dem, was Kunst nicht ist: Geld. Es ist schon viel über das Ende der Beatles geschrieben worden, und so ziemlich jeder hat eine Meinung dazu: Yoko Ono war’s {„Du und deine Japsennutte, ihr haltet euch für heiße Scheiße“, schrieb Paul McCartnev während der „White Album“-Scssions an John Lennon). Allen Klein war’s (der kurbelte immerhin 25 Prozent aus der US-Plattenfirma Capitol raus). Oder die Beatles selber waren’s – schließlich war ihr „Apple“-„Geschäft“ eines der grandiosesten Fiaskos der Popgeschtchte, danach war alles anders, und ausstehen konnten sie sich sowieso nie (wieder Mc-Cartney, nach dem Mord an Lennon: „Schlimm, nicht wahr?“). Es ist halt, wie es ewig ist: Geld und Kunst schließen sich aus; tritt das eine in den Vordergrund, ist das andere verloren. Es ist auch schon viel über das geschäftliche Untalent der Beatles geschrieben worden, über ihre Naivität, ihren Antizynismus, ihre wechselseitigen Bosheiten in den Jahren von der Trennung bis heute, aber nie so kenntnis- und umfangreich, mit derartigem ökonomischem, psychologischem und juristischem Scharfsinn. Für die heute dominierende Spezies der Musikgeschäftler, die sich in Seminaren für die Karriere stählen, ist’s ein Lehrstück, für den Rest der Welt eine spannende, traurige, manchmal auch haarsträubend amüsante Geschichte, bei der, so viel sei verraten, niemand „schuld“ ist. Und keiner gut wegkommt.
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