Rödelheim Hartreim Projekt


"Schlachthof", Frankfurt

„Heiß hier , schnautzt das rappende Schwergewicht Moses P. von der Bühne und wischt sich dabei seinen schweißnassen, kahlgeschorenen Schädel. Kein Wunder, bei dieser Musik. Gut die Hälfte des Publikums rekrutiert sich aus der Frankfurter Posse. Jener Rap-Familie also, die auch nach dem Durchbruch von Thomas H., Moses P. und DJ Markus K. weiterhin zu ihren Kämpen steht. Schon möglich, daß die TV-Kameras und die beiden glatzköpfigen, muskelbepackten Bomberjacken, die die fernsehgerechte Chereographie von Moses und Thomas gewährleisten sollen, das Publikum im Zaum halten. Bei den letzten Rödelheim-Auftritten vor heimischer Kulisse jedenfalls gab’s noch handfeste Tumulte, die zu frühzeitigem Konzertabbruch führten. „Fast wie in der Bronx“, skandalierte die Lokalpresse danach. Dennoch: Mit fragwürdigen Acts aus Amerika haben die Deutsch-Rapper aus Rödelheim nur formal etwas gemein. Zu sehr ist das Duo Thomas und Moses auf eigene Ausdrucksformen bedacht. So wird der lyrische Titel „Keine ist wie Du“ – mit Klavier, Oboe und drei Cellisten auf die Bühne gebracht fast zum kammermusikalischen Intermezzo. Lauter wird’s da schon bei bei ‚Mamaplatzda‘, ‚Wahnsinn‘ oder „Wenn es nicht hart ist“. Nach 45 Minuten ist der Live-Auftritt fürs Fernsehen gelaufen. Doch den Rödelheimern ist’s egal. Sie verteilen Poster ans Publikum – und reimen einfach weiter.