Sexsymbol wider Willen? Dieses Video machte D’Angelo weltberühmt
„Untitled“ von D’Angelo: Das ikonische Video hatte „Thirst Trap“-Charme und definierte die MTV-Ära.
D’Angelo war schon vor dem Jahr 2000 ein gefeierter Künstler im R&B- und Neo-Soul-Kosmos. Sein Debütalbum BROWN SUGAR aus dem Jahr 1995 hatte ihn zu einem Kritikerliebling gemacht. Seine warmen Grooves, das Soulgefühl und eine Stimme, die an die großen Klassiker erinnerte, schlugen direkt ein. Hits wie „Lady“ und der Titeltrack knackten in den USA die Charts, doch international blieb D’Angelo bis damals noch eher ein Geheimtipp.
Das änderte sich schlagartig am 9. Januar 2000, als MTV das Musikvideo zu „Untitled (How Does It Feel)“ in die Heavy Rotation nahm. Gedreht von Paul Hunter, bestand das Video aus einer einzigen, ungeschnittenen Kamerafahrt, die langsam über den makellos definierten Oberkörper des Sängers gleitet, während er den Song in die Kamera singt.
In Zeiten, bevor Social Media für virale Trends sorgte, reichte diese pure visuelle Präsenz aus, um eine Welle von Aufmerksamkeit loszutreten. Zweifelsohne war das Video das, was man heute wohl als ultimative Thirst Trap bezeichnen würde.
Durchbruch und Zweifel
Plötzlich war D’Angelo nicht mehr nur der Soulman für Kenner*innen, sondern ein globaler Superstar. Frauen und Männer gleichermaßen diskutierten über das Video, Popkulturmagazine widmeten sich seitenweise der Frage, ob D’Angelos Sexappeal kalkuliert oder beiläufig war, und „Untitled“ wurde untrennbar mit der Ästhetik des frühen 2000er-R&B verbunden.
Doch der Song selbst stand dem visuell aufgeladenen Clip in nichts nach. „Untitled“ war musikalisch eine Hommage an Prince, mit einem hypnotischen Groove, minimalistischer Instrumentierung und einer Gesangsleistung, die zwischen Zartheit und eruptiver Leidenschaft oszillierte. Er stammt aus dem Album VOODOO, das 2000 erschien und von der Kritikerwelt als Meisterwerk gefeiert wurde. Es brachte D’Angelo einen Grammy ein und verschaffte ihm internationales Airplay.
Der internationale Durchbruch brachte allerdings auch Schattenseiten: D’Angelo selbst sprach später darüber, wie der physische Fokus durch das Video sein Verhältnis zur Bühne und zu sich selbst beeinflusste. Die ständige Erwartung, den „Untitled“-Körper immer wieder vorzuführen, führte zu einem Rückzug aus der Öffentlichkeit, der fast anderthalb Jahrzehnte dauern sollte. Sein ehemaliger Musikmanager, Dominique Trenier, sagte dazu einst: „Bis heute ist er in der Erinnerung der breiten Öffentlichkeit der nackte Typ.“
D’Angelo ist im Alter von 51 Jahren gestorben
Wie am Dienstag (14. Oktober) bekannt wurde, ist D’Angelo mit 51 Jahren verstorben. Berichten zufolge sei er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und an den Folgen des aggressiven Krebses verstorben. Seinen Gesundheitszustand teilte der Musiker nicht mit seinen Fans, weshalb der Tod des Musikers überraschend kam.

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