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So gehen Die Ärzte damit um, dass ihre Songs oft missverstanden werden


Insbesondere mit dem lyrischen Ich könnten viele Menschen nicht gut umgehen, sagen Die Ärzte im großen Musikexpress-Interview.

Endlich ist sie da: Am Freitag (24. September) haben Die Ärzte ihre neue Platte DUNKEL veröffentlicht – ihr zweites Album innerhalb eines Jahres. Das 14. Studioalbum von Farin Urlaub, Bela B und Rodrigo González klingt (buchstäblich) düsterer und politischer als sein Vorgänger HELL und erscheint passend zwei Tage vor der Bundestagswahl. Anlässlich der neuen Platte zieren die drei Punk-Pop-Legenden das Cover des neuen Musikexpress und haben sich mit ME-Redakteur Stephan Rehm-Rozanes zum großen Interview zusammengesetzt. Darin sprechen sie unter anderem darüber, wie es sich anfühlt, wenn ihre Songs missverstanden oder sogar vom rechten Spektrum instrumentalisiert werden.

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„Von der LGBTQ+-Gemeinde sind wir eher in Schutz genommen worden“

Bei vielen Songs der Ärzte müsste man um die Ecke denken, meint Rehm-Rozanes – wie etwa bei dem Track „Woodburger“, bei dem das lyrische Ich Homophobie bei Parteien wie der AfD kritisiert aber dann selbst homophobe Ansichten an den Tag legt. Dazu sagt Bela B: „Es gab da auch ein paar Anfeindungen, vor allem aber von Fremdbetroffenen aus dem Political-Correctness-Lager. Von der LGBTQ+-Gemeinde sind wir eher in Schutz genommen worden. Die Ärzte sind nicht homophob, das wussten die, das passt nicht in deren Kosmos … genauso wenig, wie sie Politlieder singen und Demokratie anpreisen!“

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„Das Problem mit dem lyrischen Ich ist auch, dass damit ganz wenige Leute umgehen können“

Farin Urlaub fügt hinzu: „Das Problem mit dem lyrischen Ich ist auch, dass damit ganz wenige Leute umgehen können.“ Ein Beispiel dafür sei der neue Song „Anastasia“, der aus der Perspektive eines übergriffigen Mannes erzählt wird. Farin Urlaub sagt: „Ich bin gespannt, wann mir jemand ,Anastasia‘ vorwirft. ,Du Schwein! Ist richtig, dass sie dir in die Eier getreten hat!‘“ Das neue Album DUNKEL besteht aus 19 neuen Songs und wurde vom Musikexpress mit vier von sechs Sternen bewertet. ME-Redakteur Jens Uthoff meint dazu: „Karnickelfickmusik für die doofe Menschheit: Die Ärzte machen schon wieder nichts falsch.“

Das vollständige Interview könnt ihr im aktuellen Musikexpress nachlesen.

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