Yetundey im Interview: „Ich habe eine sehr klare Version von dem, was ich haben will“


Rap-Newcomerin Yetundey ist eine Verwandlungskünstlerin. Auf ihrer dritten EP BLACK FRIDAY mimt sie eine Drogenbaronin, eine mordlustige Ehefrau sowie eine manipulative Rap-Millionärin und übt auf diese Weise spielerische Kritik an der HipHop-Welt und unserer Konsumgesellschaft. Ein Gespräch über ihren Werdegang, toxische Beziehungen, Social Media, Leistungsdruck und Chart-Manipulation.

Wenn man Yetundey mit einem Wort beschreiben wollen würde, dann wäre es wohl „umtriebig“. Die Wahlberlinerin ist das zweite Signing auf dem All Female-HipHop-Label 365xx, das von der Musikpromoterin, Autorin und DJ Lina Burghausen ins Leben gerufen wurde, und deckt mit ihrer Funktion als Rapperin, Songwriterin und Videoregisseurin gleich mehrere Bereiche ihres künstlerischen Outputs ab. In ihren Videoclips schlüpft sie dabei in verschiedene, teils ironisch überzogene Charaktere und beweist dadurch ihr schauspielerisches Talent.

Mit 365XX geht jetzt ein All-Female-Label für Rapmusik an den Start

Dabei geht es bei Yetundey nicht um Effekthascherei, sondern vielmehr um eine spielerische Kritik an der HipHop-Welt und der Konsumgesellschaft. So setzt sie sich beispielsweise in ihrem Song „Alles nur gekauft“ (eine Hommage an Die Prinzen) kritisch mit dem Phänomen viraler YouTube-Hits, die nicht auf Talent, sondern auf Chart-Manipulation basieren, auseinander. In „Wovon träumst du nachts“ geht es wiederum um Abgründe und Gewaltfantasien (bis hin zum Mord), die sich hinter einer perfekt inszenierten und auf Social Media abgebildeten Beziehung verbergen können. Passend zu ihrer Auseinandersetzung mit Massenkonsum, wirkt auch der Titel ihrer aktuellen EP: BLACK FRIDAY. Quasi der wichtigste Tag für rastlose Rabatt- und Schnäppchenjäger*innen.

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Yetundey rappt über ihre Mordfantasien – „Wovon träumst du nachts“ (Musikvideo)

Yetundey im Interview

Im Interview mit MUSIKEXPRESS erzählt sie uns von ihrem Verhältnis zu Social Media, künstlerischem Leistungsdruck und von ihrem Weg vom Tanz, über ein (nicht angetretenes) Medizin-Studium zu Schauspiel und Musical bis hin zu Rap. Sie gesteht außerdem, dass der Wunsch nach Klicks und Aufmerksamkeit, den sie in „Alles nur gekauft“ ironisch überspitzt, auch irgendwo in ihr selbst schlummert. Des Weiteren erklärt sie uns, wie das mit dem „Klicks-Kaufen“ und den Algorithmen im Internet so funktioniert und warum es für junge Künstler*innen entwicklungspsychologisch schwierig sein kann, wenn man über Nacht plötzlich viral geht. Ihre dritte EP BLACK FRIDAY erschien am 17. September über das Label 365xx.

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Hier könnt Ihr Yetundeys EP BLACK FRIDAY im Stream hören:

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