Zyon: Tangerine Dream zum Tanzen


„Ich bin doch ein gemachter Mann“, freut sich Zyon und meint weniger seine zukünftige Karriere als Dance-Star, sondern seine solide Ausbildung als Toningenieur. „So kann ich doch viel relaxier an die Musik herangehen. Im Notfall setze ich mich eben hinter das Mischpult anstatt ratlos davor zu stehen. “ Eine solche Ladung Understatement mag sympathisch sein, doch erlauben kann es sich nur einer, der genau weiß, daß er gerade einen echten Geniestreich abgeliefert hat. Zyon ist sich sicher. Mit Recht. Sein erstes Album, ZYON (WEA), öffnet dem HipHop neue Klangdimensionen, seine neun Songs tönen wie eine geglückte Mischung aus den Stereo MCs und Tangerine Dream. Das mag skurril scheinen, ist aber in den großartigen Momenten angenehm schwermütig, hypnotisch und — vor allem — eigenständig. „Ich wollte etwas Neues machen“, erzählt der 23jährige Rapper. „Es ist ziemlich einfach, sich an die Ghetto-Rap-Masche dranzuhängen. Das machen alle. Ich wollte aber meinen harten Rap-Stil beibehalten und dem noch etwas hinzußgen.“

Zyons Debüt besitzt richtungsweisende Qualitäten für die Dancemusik der 90er Jahre. Er vereint die Vorzüge zwei verschiedener Popgenres in einem neuen Stil: HipHop auf der Höhe der Zeit wird durch die Beimischung Elektronischer Musik der 70er Jahre zu Ambient-Rap. Zyons Album ist intelligente, schnelle und angesagte Musik für die Clubs dieser Welt. Und das Schönste: Zyon kommt aus Frankfurt.