Antisemitismus-Vorwürfe: Kollegah-Konzert in München sorgt für Kritik


Beim „Hiphop-Bewegt“-Festival in München sollen Kollegah und Farid Bang auftreten. Ein Bündnis gegen Antisemitismus fordert, sie wegen judenfeindlicher Texte auszuladen.

Der geplante Auftritt des Rappers Kollegah beim „Hiphop-Bewegt“-Festival am 10. September in München stößt auf Kritik. „Ich bin schockiert, dass Musiker wie Kollegah in München erneut eine Bühne bekommen sollen“, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, der Nachrichtenagentur epd. Kollegah werden seit Jahren antisemitische Texte vorgeworfen.

Ghostwriting-Vorwürfe gegen Kollegah

Auch der Verband jüdischer Studenten in Bayern, die Antisexistische Aktion München und das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München forderten in einem Offenen Brief, Kollegah auszuladen. Schon 2019 wurde ein Kollegah-Auftritt im Münchener „Backstage“ nach starker Kritik abgesagt.

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Kollegahs jüngstes Album FREE SPIRIT lasse sich „als antisemitisches Gesamtkunstwerk bezeichnen“, hieß es in dem Brief. Auch wenn der Rapper offene Hetze gegen Juden vermeide, um sich nicht angreifbar zu machen, seien „Antisemiten aller Couleur dazu in der Lage, Texte und Videos zu dechiffrieren“.

Die Gruppen kritisierten auch die Auftritte anderer Künstler auf dem Festival, darunter Farid Bang. Der Skandal um antisemitische Texte beim Echo 2018 hatte sich an einem Duett Kollegahs mit Farid Bang entzündet. Nachdem Tote-Hosen-Sänger Campino in seiner Dankesrede das Rapper-Duo wegen der Textzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“  angriff, gaben andere Preisträger ihren „Echo“ zurück. Der Musikpreis wurde in der Folge abgeschafft.