Liste

Die 50 besten Jazz-Platten aller Zeiten


Von BadBadNotGood über Miles Davis bis hin zu Sun Ra: Hier ist die ultimative Jazz-Liste für Einsteiger und Experten.

Platz 1. John Coltrane – A Love Supreme

 

Impulse!
1965

Wer eine erste Jazzplatte in seine Sammlung stellen will, eine, die etwas hermacht und etwas aussagt und über sich selbst auf die ganze Musikform hinausweist, der macht mit „A Love Supreme“ einen guten Anfang. Nicht nur weil Coltrane trotz seines kurzen Lebens – er starb im Alter von 40 Jahren im Juli 1967 an einer sehr aggressiven Form von Leberkrebs – einer der wichtigsten, interessantesten, findungsreichsten und meistdiskutierten Jazzsaxophonisten war und ist, sondern weil das Album selbst den Musiker an einem wichtigen Punkt in seinem musikalischen Leben findet: Es ist eine Platte über einen Menschen, der Frieden mit sich macht, der seine Spiritualität findet, akzeptiert und daran wächst, es ist Musik, durch die Gott mit uns spricht, ob man nun an ihn glaubt oder nicht. Aufgenommen als klassisches Quartett, bestehend aus Elvin Jones, McCoy Tyner und Jimmy Garrison, hält Trane die radikalen Impulse zurück, die seine Arbeit in den frühen Sechzigern gekennzeichnet hat, als Musik und Kreativität unaufhaltsam aus ihm zu explodieren schien. Zwischen sieben und zehn Minuten lang sind die vier Abschnitte, in die sich „A Love Supreme“ unterteilt. Sie vermählen Innovation mit traditionelleren Formen des Jazz, sind eben nicht nur „New Thing“, wie man seine Avantgarde nannte, sondern auch zugänglich und nachvollziehbar. Coltrane muss nichts mehr beweisen. Am Ende des Albums hat er gefunden, wonach er gesucht hat. Und man muss an die Worte „A Love Supreme“ denken, die er am Ende des ersten Teils, „Acknowledgement“, ruft, immer wieder, wie ein Mantra. Chris Weiß

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