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Rap-Videos, die Geschichte schrieben – von Eminem bis Kendrick Lamar

Entdecke 9 ikonische Rap-Videos von Eminem, Samy Deluxe & Co., die HipHop für immer prägten – vom politischen Statement bis zum Meme-Kult. Jetzt ansehen und erinnern!

Fast wäre das Musikvideo gestorben, mögen Pessimist:innen behaupten. Nach dem Niedergang der Musiksender schien es nur eine Frage der Zeit, bis Künstler:innen auf die teuren Produktionen verzichten würden. Doch das Musikvideo lebt – neu erfunden und wichtiger denn je. Ob politischer Kommentar, dramatischer Kurzfilm oder bunte Pop-Kunst: Musik ist heute auch visuell so wandelbar wie nie zuvor. Hier sind neun Musikvideos, die HipHop-Geschichte geschrieben haben.

The Pharcyde – Drop (1995): Das rückwärtsgedrehte Wunder

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„Wie machen die das?“ – Mit offenem Mund saßen Mitte der Neunziger Zuschauer:innen vor dem Fernseher, während The Pharcyde im Video zu „Drop“ rückwärts durch Raum und Zeit taumelten. Kein Geringerer als Querkopf-Regisseur Spike Jonze („Being John Malkovich“, „Her“) inszenierte diesen Meilenstein. Dafür lernte die Band mithilfe von Linguisten den Song rückwärts auswendig – nur um die Köpfe der ungläubigen Fans endgültig zum Explodieren zu bringen.

Eminem – Stan (2000): Die tragischste Rap-Story aller Zeiten

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Die schwangere Dido liegt im Bett und streicht sich über den Bauch. Kurz darauf schreit Stanley, der Vater des Kindes, sie an, schlägt die Badezimmertür zu und zieht sich in den Keller zurück, um seinem Idol Briefe zu schreiben. Die Wände sind mit Marshall-Mathers-Postern bedeckt, draußen kündet das Gewitter die Tragödie an.

Eminem hat in zwei Jahrzehnten viele ikonische Popmomente geschaffen – doch keiner ist so eindringlich wie „Stan“. Ob beim Moment, in dem das Auto samt Dido im Kofferraum die Brücke hinunterstürzt, oder bei der Erkenntnis, die Eminem am Ende wie ein Blitz trifft: Dieses Musikvideo lässt niemanden kalt.

Samy Deluxe – Weck mich auf (2001): Deutschrap wird politisch

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Deutschrap war lange kein Ort für Sozialkritik – bis Samy Deluxe mit „Weck mich auf“ das änderte. Das dystopische Schwarz-Weiß-Video zeigt in einer außerkörperlichen Erfahrung Themen wie Drogenkonsum aus Perspektivlosigkeit oder Racial Profiling – lange bevor diese Debatten im Mainstream ankamen.

Die visuelle Reise durch die Abgründe der Bundesrepublik bleibt in Teilen bis heute frustrierend aktuell: unbequem, eindringlich, relevant.

OutKast – Hey Ya! (2003): Farben, Funk und Wahnsinn

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Wie viel Spaß Rap-Videos machen können, zeigt „Hey Ya!“ von OutKast – ein Feuerwerk aus Farbe, Energie und Pop-Geschichte. André 3000 spielt im TV-Setting gleich alle Mitglieder der fiktiven Band „The Love Below“ selbst und bringt die Bühne in bester Beatles-Manier zum Beben.

Diese euphorische Achterbahnfahrt aus Charme und Chaos gewann zahlreiche Preise und wurde bei den MTV Video Music Awards 2004 zum „Video of the Year“ gekürt.

Sido – Mein Block (2004): Der Durchbruch des Deutschrap

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Als die Berliner Anfang der 2000er die Rap-Szene übernahmen, war das Land in Aufruhr. Sidos Remix zu „Mein Block“ war einer der Hits der Stunde – aber im Fernsehen kaum unzensiert zu hören.

Trotzdem legte der Maskenmann mit seinem Bericht aus dem Märkischen Viertel den Grundstein für seinen Aufstieg. Zwischen grauen Betonblöcken und bunten Partys entfaltet das Video eine verstörende, magnetische Anziehungskraft.

Cro – Easy (2011): Der Panda und das Lebensgefühl einer Generation

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Wenn plötzlich alle aussehen wollen wie die Frau aus dem „Easy“-Video – oder jemanden kennenlernen möchten, der sich so kleidet – dann weiß man, welchen Einfluss Cro hatte.

Abgeschnittene T-Shirts, kurze Jeans, Mütze drauf: lange bevor Influencer ein Thema waren, prägte Cro mit sommerlichen Vibes und seiner eigenen Modemarke den Stil einer ganzen Generation. Viele haben das Konzept kopiert – doch das Momentum bleibt seins.

Tyler, The Creator – Yonkers (2011): Minimalismus mit maximalem Schock

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Wie man mit wenigen Mitteln verstören kann, zeigte Tyler, The Creator 2011 mit „Yonkers“. Eine Kakerlake, schwarze Kontaktlinsen, eine Schlinge, ein Hocker – mehr braucht es nicht für diesen Albtraum.

Kanye West erklärte das Video zu einem der besten des Jahres. Millionen sahen, wie Tyler erbricht und am Ende am Strick hängt. Die verzerrten Tilt-und-Shift-Aufnahmen verschieben ständig die Bildschärfe und machen das Unbehagen perfekt. Mit „Yonkers“ schuf sich der damals 20-Jährige ein düsteres Denkmal – als Regisseur und Hauptdarsteller zugleich.

Kendrick Lamar – Alright (2015): Ein Manifest des modernen HipHop

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Kendrick Lamars Musikvideos sind mehr als visuelle Begleitung – sie sind Manifest, Kommentar und Hoffnung zugleich.

Obwohl jedes seiner Videos vor Symbolik strotzt, ragt „Alright“ heraus. Zwei Minuten vergehen, bis der Song beginnt: Polizisten tragen ein Auto voller Schwarzer, Kirchenbilder und Gewaltsequenzen verdichten sich zu einer beklemmenden Collage. Und doch bleibt der Grundton nicht hoffnungslos.

Kendrick fliegt wie Superman durch die Nachbarschaft, hängt kopfüber zwischen Freunden, rappt auf einer Ampel – und lächelt am Ende, nachdem ihn eine Polizeikugel trifft.

Drake – Hotline Bling (2016): Das Internet tanzt mit

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Kein Künstler versteht das Meme-Zeitalter besser als Drake. Ob Kiki-Challenge („In My Feelings“) oder „God’s Plan“ – Aubrey Graham weiß, wie man virale Hits baut.

„Hotline Bling“ wurde zum Musterbeispiel: kubistische Studios, grelle Farben, Drakes unbeholfenes Tanzen – das Video erreichte fast anderthalb Milliarden Aufrufe und inspirierte unzählige Parodien. Selbst Donald Trump tanzte dazu bei SNL.

„Making a new meme? Nope. Reusing old Drake memes? Yup.“