„Prototyp Rapstar“: Unterhaltung trotz Playback-Kritik? PA Sports äußert sich
„Prototyp Rapstar“: Sido, PA Sports & Co. treiben Massivs Show trotz Playback-Vorwurf voran
Das YouTube-Castingformat „Prototyp Rapstar“ des Rappers Massiv ging zuletzt in die vierte Runde. Trotz deutlicher Kritik, besonders an den Playback-Performances, erhält die Sendung viel Aufmerksamkeit: Fast eine halbe Million Klicks konnte die Show mit Sido, PA Sports und Ali Bumaye generieren. Kürzlich meldete sich PA Sports via Instagram mit einem Statement zu den Fan-Kritiken. Der Rapper hält die Aussagen der Leute für „den größten Blödsinn“ und erklärt, was das YouTube-Format für ihn ausmacht.
Neues Castingformat sorgt für Wirbel
Mit „Prototyp Rapstar“ startete am 11. Oktober ein neues YouTube-Format von Massiv, das das Genre in den Mittelpunkt einer klassischen Casting-Show rücken will. Mittlerweile existieren bereits vier Folgen mit Sido, PA Sports, Ali Bumaye sowie den Special Guests Eko Fresh und Schauspieler Kida Ramadan, außerdem mit den Rappern Jamule und Laas.
Gemeinsam suchen sie nach den „Rapstars von morgen“, wie es in der offiziellen Ankündigung heißt. Schon die erste Folge löste zahlreiche Negativ-Reaktionen aus. Der wunde Punkt: Die Performances der Kandidat:innen sind nicht live, sondern werden per Playback abgespielt. Und das, obwohl ein Live-Publikum im Studio ist – für viele Fans ein Dealbreaker. Auch die Auswahl der Kandidat:innen begeisterte die Zuschauenden zu Beginn nicht sonderlich; sie seien laut Kommentaren „weder authentisch noch kreativ“. Ein Nutzer schrieb: „Die Sendung sollte ‚Prototyp Gangster-Rapstar‘ heißen. Geht man nach den Texten, sind alle Zuhälter und Drogenbosse.“
Die Ernsthaftigkeit des Formats wurde infrage gestellt – von den antretenden Newcomer:innen bis hin zur Produktion selbst. Selbst die Aufmachung des Trailers wurde belächelt, da sie einer dramatisierten Rap-Version des „Game of Thrones“-Vorspanns ähnele. Trotz der Kritik wird das Format rege geschaut. Die vierte Folge erschien am 20. Oktober und zählt bereits mehr als 900 Kommentare. Die Online-Verfügbarkeit der Show sorgt – ob von Fans positiv oder negativ bewertet – für eine intensive Interaktion mit Massivs Format. Damit bleibt „Prototyp Rapstar“ im Gespräch, auch wenn es laut Zuschauenden an Qualität einbüßt.
Was bisher geschah: Diese Acts erhielten das „Golden Mic“
Angesehen wird das Castingformat also trotzdem fleißig – ob der Unterhaltungswert durch Qualität oder gerade durch deren Fehlen entsteht, scheint dabei zweitrangig.
In jeder Folge wird die Hälfte der Kandidat:innen weitergelassen. Nach insgesamt zehn Vorrunden treten die 50 verbliebenen Newcomer:innen erneut gegeneinander an. Außerdem gibt es pro Folge die Möglichkeit, von einem der wechselnden Special Guests das „Golden Mic“ zu erhalten – damit landet man direkt eine Runde weiter und genießt Immunität vor der Jury.
In der ersten Folge vergab Eko Fresh das Mikrofon an die Rapperin Jaezshecan, in der zweiten Folge überreichte „4 Blocks“-Darsteller Kida Ramadan das „Golden Mic“ an Gibba, gefolgt von Moloch, ausgezeichnet von Rapper Jamule. In der aktuellsten Folge saß Lyrik-Rapper Laas im Regieraum und verlieh die Entscheidungsimmunität an Regi, der ihn mit seinem Halb-Rap-Halb-Gesang-Track „persönlich berührt“ habe.
PA Sports äußert sich zur Playback-Kritik
Nun äußerte sich PA Sports – Rapper, inoffizieller Brabus-Ambassador und Juror der YouTube-Sendung – zu den Kritiken der Fans. In einer Instagram-Fragerunde erklärte er, warum sich das Produktionsteam um Massiv gegen Live-Performances und für Playback entschieden habe. Für ihn ist klar: „Ohne Songs keine Liveshow. Umgekehrt schon. Wer live performen kann, juckt mich frühestens ab Top 10.“
Er verstehe nicht, warum sich so viele an der Kombination aus Playback und Live-Publikum stören, und halte die Kommentare für „den größten Blödsinn“. Für ihn stecke im Vorbereiten der Songs ebenso viel Arbeit wie im Performen selbst. Außerdem gehe es bei dem YouTube-Format nicht darum, jemanden für einen Festival-Auftritt zu casten, sondern darum, „einen fertigen Künstler zu finden, der weiß, wie man den richtigen Song produziert und sich in Szene setzt“.
Neue Artists findet man bei TikTok und nicht beim Open-Mic-Jam?
Auch bei anderen HipHop-Castingformaten wie „ICON“ oder „Rap LaRue“ treten die Acts mit Playback auf. Plus: Bei Massivs Show starten die Newcomer:innen direkt mit ihrem fertigen Produkt und werden nicht beim Entwickeln eines Tracks gezeigt. Doch auch dazu hat PA Sports ein Gegenargument – die Art, wie Fans heutzutage neue Artists entdecken. Diese würden Newcomer:innen auf YouTube, TikTok oder auch Spotify finden – nicht „bei der nächsten Open-Mic-Jam im Jugendzentrum“.
Dabei hatte „Prototyp Rapstar“ ja ursprünglich das Ziel gesetzt, Acts zu finden, die mehr können als Hooks und TikTok-Reels. Dennoch zeigt sich PA Sports zufrieden mit der Show und seiner Rolle als Juror. Auch zahlenmäßig kann sich das Format sehen lassen: „Und wenn raus ist, was es bei uns zu gewinnen gibt, ist sowieso Schicht im Schacht“, fügt PA Sports hinzu.
Das Sendungsdebüt wurde bei YouTube bereits mehr als eine halbe Million Mal geklickt, auch die drei darauffolgenden Episoden verzeichnen jeweils sechsstellige Aufrufzahlen.



