Alan Vega – Alan Vega

Was kommt dabei heraus, wenn sich ein Stadtträumer aus New York City mit einem Texas-Gitarristen aus Dallas kreuzt? Antwort Nr. 1: Country & Eastern. Nr. 2: Ein Space-Cowboy, der mit seinem Metronom Kopf-Rockabilly macht. Die streunende Katze heißt Alan Vega, vom Duo Suicide, aus New York City, und der Texas-Mann, den er sich für sein Solo-Album eingefangen hat, ist Phil Hawk.

„Everybody is Coming to New York City to die… and the city is dying. Are you packed?“ Greg McLean im New York Rocker.

„What is it to be human, after all? To enjoy baseball, Rhythm & Blues, Abyssinian kittens, bondage? All those things yes, but to be human is also to feel profoundly out of place in Nature.“ Marian Kester in DAMAGE über NYC. „Han-han-han/ahnnahnn-ahnn/hu-hu/anh-han-han/ hu-hu“, rollt Alan Vega immer wieder mit beschwörender Stimme aus. Sein schmachtender/schraffierender Gesang, Kennzeichen des Suicide-Sounds, stilisiert auf den acht Songs zusammen mit Gitarre/Baß/Piano/Mouth-Harp das Rockabilly-Feeling eines Willie Nelson, Waylon Jennings, Gene Vincent oder Elvis. Der Einsatz des Echos ist auch da. Alles, was den 50er Rockabilly ausmachte, wird auf ALAN VEGA zur Pose. Cool, Baby, ach so cool. Alan Vega ist auf seinem Weg zurück zu den Wurzeln schnell wieder auf den Gegenzug gesprungen. Hu-Hu! Und hat dabei einige philosophische Betrachtungen über (s)ein Leben in NYC aufgeschrieben. Dabei sind Klischees und magische Formeln herausgekommen, „… „I’m so lonely, I feel the pam.“ Die Musik ist ein zyklischer Rhythmus, der sich dreht und dreht und dreht. Zauberhafte Monotonie. Mit Platz für Inspiration‘.

Stell die eine Musik-Box mit 50er Rockabilly vor, die jemand im 50-Stock seines Manhattan-Apartements anwirft, um dann bei geöffnetem Fenster nach unten zu hauchen: ahnn-ahnn, hu-hu. Klischee? Das Album hat einige davon. Merke dir, daß es nach dem 3. Weltkrieg nur noch Weideland geben wird, und daß die Stones den besten Song über New York gemacht haben: SHATTERED.