Bomb the Bass – Clear

Lang ist’s her, daß Tim Simenon mit seinem Projekt Bomb The Bass die Dancefloor-Welt erschütterte. 1988 betrat der smarte Brite mit der Sample-Orgie ‚Beat Dis‘ musikalisches Neuland und auch sein brillantes Album INTO THE DRAG0N verhieß ihm eine große Zukunft auf den Tanzflächen dieser Welt. UNKNOWNTEERITORY (1991) machte dann viele Hoffnungen zunichte. Simenon war zu entschlossen, mochte sich zwischen Pop und Kunst nicht so recht zu entscheiden. Sein neues Album ist da weit eindeutiger. Industrial-, Funk-, Ethno- und Dub-Einflüsse auf der einen, Simenons frisch entflammte Begeisterung für den Underground-Poeten William Burroughs auf der anderen Seite sprechen eine deutliche Sprache: Bomb The Bass machen heute in erster Linie Musik für’s Hirn und nur noch nebenbei für die Beine. Vergleiche zu Cabaret Voltaire und den Veröffentlichungen des On-U-Sound-labels (Jackhead) liegen auf der Hand. Mit illustren Gästen wie Sinead O’Connor, Jah Wobble und Bim Sherman ist ein Album entstanden, für das man Zeit braucht, um immer neue Soundebenen zu erschließen.