Breakfast On Pluto

Von den Irrungen und Wirrungen der Saint Kitten, einem Mann mit weiblicher Identität im Irland der 70er Jahre, erzählt Neil Jordan in seiner nach Butcher Boy zweiten Verfilmung eines Romans von Patrick McCabe. Wie in seinem Meisterwerk The Crying Game vermischt der Regisseur dabei ein Vexierspiel um sexuelle Identität mit der politischen Realität seiner Heimat und klammert dabei aktueller Subtext beabsichtigt – Terrorismus und Verfolgung Andersdenkender nicht aus. Vor allem aber ist der Film ein Showcase für Cillian Murphy (bekannt aus 28 Days Later und Red Eye), der hier sein androgynes Wesen ausspielen kann, als sei er persönlich nicht nur Ziggy Stardust und Aladdin Sane in Personalunion, sondern auch noch sämtliche Spinnen vom Mars. Daß dieser in 36 Kapitel unterteilte Agitpop-Exzess in Bild und Ton vor allem den 70ern huldigt, ist jederzeit nicht Last, sondern eindrucksvolle Empfehlung.

www.sonyclassics.com/breakfastonpluto

mit C. Murphy, Stephen Rea, B. Gleason u.a.