Man mag die Musik belächeln. Und auch den Mann, der den „Geisha-Look“ zu seinem Markenzeichen gemacht hat. Aber man kann nicht sagen, dass George I O’Dowd, alias Boy George, ein Langweiler sei. Pünktlich zum 20-jährigen Bandjubiläum kehrt der ewige „Paradiesvogel des Pop“ mit seinem Culture Club noch einmal für ein Konzert in die Londoner Royal Albert Hall zurück. Wie damals, hübsch herausgeputzt, mit gewagten Hüten und schrillen Fummeln laden Boy George und seine Kombo in Originalbesetzung zum – natürlich – Greatest Hits-Abend. Time Warp: Und da sind sie alle wieder: „Do You Really Want To Hurt Me“, „Church Of The Poisoned Mind“, „Miss Me Blind“ und“.Karma Chameleon“, Songs, bei denen Boy George zeigt, dass er zwar ein paar Jahre älter und deutlich runder geworden, stimmlich aber noch immer auf der Höhe ist. Charmant sein Duett mit der stimmgewaltigen Soul-Röhre Zee Asha, galant der Gastauftritt der britischen Entertainerinnen-Legende Lyn Paul. Als der Jubilar dann zum großen Finale noch eine Unplugged-Version von“.Bow Down Mister“ herausholt, herrscht im Saal längst kollektive Verzückung. Einen Auszug aus Georges Bühnenstück „Taboo“, ein längeres Interview, Bandbiografie, Diskografie und eine Auswahl aus dem privaten Fotoarchiv gibt’s als Zugabe. Alles in allem ein nettes Paket für Fans und Nostalgiker.