DC Talk – Jesus Freak
Die Teenage Angst des alternativen Amerika hat ihren Gegenpol gefunden: Drei Twentysomethings aus Nashville, TN, bezeichnen sich als „decent Christians“ und verkünden Glauben, Hoffnung und wahre Werte – das Wort Gottes aus Musikerkehlen. Wie einst die Bibel-Metaller von Stryper (TO HELL WITH THE DEVIL), verdammen auch DC Talk alles Böse, Lasterhafte und Blasphemische. Dafür huldigen sie dem Herrn, als gebe es kein Morgen. Friede, Freude, Eierkuchen und ein kräftiges Halleluja! Der Fanatismus treibt wundersame Blüten. Das multikulturelle Trio sympathisiert mit den Alten, Schwachen, Schwarzen und Desillusionierten. Rührige Nächstenliebe und völlige Drogenabstinenz sind die Insignien eines besseren Lebens. Und diese puristische Weisheit bringen sie nun zum vierten Mal unters Volk. Dabei können sie musikalisch durchaus überzeugen: Druckvoller, vitaler Gitarren-Rock mit eingängigen Melodien und netten Arrangements. Doch Rock’n’Roll ist nunmal Rebellion, Jugendkultur und Teufelswerk – für „Jesus Freaks“, die sich ‚In The Light‘ wähnen und ‚So Help Me God‘ winseln, ist darin einfach kein Platz.
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