Drive-By Truckers – Gangstabilly, Pizza Deliverance

Kann mal jemand ein Gesetz erlassen gegen das gesampelte Vinylknistern am Anfang einer CD? Ja? Vielen Dank! Denn: Analog ist besser, und eine Compact Disc bleibt eine Compact Disc. Auch wenn das, was drauf ist, förmlich nach Vinyl schreit. Nehmen wir die Drive-By Truckers: Neulich erst sorgte das Quintett mit dem Album THE DIRTY SOUTH mit – Na? Genau! – wackerem Southernrock für mittleres Vergnügen bei Ihrem freundlichen Rezensenten, der hiermit öffentlich gesteht, vor drei Jahrzehnten Lynyrd-Skynyrd-Fan gewesen zu sein (da ahnte er nichts von Gary Rossingtons reaktionärer Weltsicht) und heute noch gern die Allman Brothers zu hören. GANGSTABILLY [die mit dem Vinylknistern] und PIZZA DELIVERANCE, die ersten beiden Werke der Drive-By Truckers, wurden jetzt wiederveröffentlicht und bieten genau das, was man sich von ihnen versprochen hat: wackeren Southernrock mit vereinzelten Country-, Blues- und Folkbeigaben. Patterson Hood, Mike Cooley [beide: Gesang, Gitarren, Banjo] und Co. scheuen sich nicht, unmißverständlich auf ihre Vorbilder zu verweisen [„Steve McQueen“ zitiert Skynyrds „Gimme Three Steps“] und Songs „Sandwiches For The Road“, „Bulldozers And Dirt“, „18 Wheels Of Love“ oder „Buttholeville“ zu nennen – auf daß auch der Letzte merke, worum es hier geht: um highways, booze, babes und barbecues nämlich. Aber dank der okayen bis guten Songs sind wir zufrieden und behaupten: besser als alles, was Lynyrd Skynyrd seit 1977 zustande gebracht haben. Und viel besser als Molly Hatchet sowieso.

www.drivebytruckers.com