Eric Clapton :: Complete Clapton
Rock: „Flankierend“ zur Veröffentlichung der Autobiografie eine Compilation des Gitarrenstars, deren Titel ein ziemlicher Witz ist.
Seit ziemlich genau 44 Jahren kann sich Eric Clapton aus Ripley in Surrey als Berufsmusiker, genauer: als „Recording Artist“, bezeichnen. In dieser Zeit hat der Mann ein stattliches OEuvre zusammengetragen, weshalb der Titel Complete Clapton für diese Doppel-CD zwangsläufig eine Art Etikettenschwindel darstellt. „Slowhands Airwave-Selection“ oder etwas dergleichen wäre treffender gewesen, denn das ist im Grunde das Einzige, was die meisten dieser 36 Tracks gemeinsam haben: nämlich dass sie als Singles ausgekoppelt wurden, um der Fangemeinde des Briten Kunde vom Erscheinen eines neuen Longplayers zu geben. Was hier mitnichten entsteht, ist ein auch nur einigermaßen kompletter Überblick über das Schaffen des Gitarristen, Songwriters und Sängers Clapton – denn das entfaltet sich nicht zuletzt auf Konzertbühnen. Mit der fulminanten Live-Version von „Crossroads“ aus dem Fillmore in San Francisco 1967 aber ist dieser Aspekt nicht hinreichend repräsentiert. Auch als Orientierungshilfe für Clapton-Einsteiger kann diese Compilation nur bedingt dienen, weil sie die wichtige Frühphase des Musikers bei den Yardbirds und John Mayalls Bluesbreakers übergeht. Eines spiegelt sich hier aber ganz gut wider Vom jeweiligen Zeitgeist hat sich Clapton im Laufe seiner Karriere im Grunde immer weiter in Richtung eines zunehmend altersmilden Traditionalismus entfernt, auch wenn sein zeitweiliger Produzent Phil Collins das in den 80er-Jahren mit modischem Arrangement-Schnickschnack zu kaschieren versuchte.
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