Fuck – Those Are Not My Bongos

Aufgenommen wurde those are not my bongos in einem Gartenhäuschen von italienischen Freunden, das Fuck, so wird berichtet, während eines Ancona-Trips aufsuchten. Die neueste Song-Kollektion der 1994 in San Francisco gegründeten Band verweist auf eine stolze Reihung von Seltsamkeiten: das Debüt pretty … slow, das – Achtung Sammler! – in kein eng bemessenes CD-Regal passt, eine Pappschachtel, in derdrei CDs Platz gefunden hätten leine war leider nur drin, darüber hinaus Mini-Luftschlange, Mini-Smarties „made in Canada“. Streichhölzer und ein schwarzer Plastik-Pudel aus dem Kaugummiautomaten], den aufreizend naiven Referenz-Pop von pardon my french 1997. das sumpfige Memphis auf conduct ein Jahr später. Was sind Fuck nicht alles: die Quintessenz aus Homerecording und US-lndie-Pop, das Leben des Timmy IPrudhommel, das Ende der Welt, wie wir es garantiert noch nicht kannten. Die Songs scheinen immer noch zu schlafen, Prudhomme nuschelt mit der Stimme eines Geistes absurde Geschichten von Dingen, die wir eh nicht verstehen. Harfen und Keyboards schieben sich aus dem Hintergrund in die Melodien und warten nicht lange auf ihre Chance, der Bass nimmt kurz Anlauf, es ist – Achtung, Songtitel! – eine „Jazz Idiodyssey“ hier. Was geht da vor, wo kommt diese Schönheit her? Im Rumoren und Rascheln, im langsamen Kommen ward der ein oder andere weltmeisterliche Beitrag geortet. Ach. könnten nicht alle Bands so wunderlich und so ergreifend sein? Als man mit Rockmusik noch seine Eltern erschrecken konnte, war Fuck vielleicht ein knuspriger Name, etwas albern, okay, aber doch klar und deutlich. Heute gibt es die Osbournes und das Beep im amerikanischen Fernsehen. Die Mini-Smarties aber lagern seit knapp zehn Jahren sicher in der Schachtel wie ein vergessener Nikolaus aus Strumpfhosentagen. Und sind schon längst nicht mehr essbar, oder?