Die Monster sind größer, die Effekte teurer, aber der Hellboy ist immer noch ein Kindskopf mit roten Hörnern, na gilt: abgesägten roten Hörnern.

Mit wie viel Liebe kann man ein Kind überhäufen, bis es unter der Last zusammenbricht? Mit wie viel Fantasiegestalten, bizarren Situationen, diversen filmischen Universen, Referenzpunkten kann man Hellboy seine uneingeschränkte Zuneigung erklären, bis ihm sein ureigener Charme ausgetrieben wird? Liebe macht blind, wie wir wissen, und sie verleitet auch einen Experten auf dem Gebiet des fantastischen Films wie Guillermo Del Toro (pans Labyrinth) dazu, für seine Fortsetzung des ganz vorzüglichen hellboy jede Zurückhaltung aufzugeben und die Leinwand mit so vielen Einfällen, Kreaturen und Referenzen vollzustopfen, dass man bisweilen befürchtet, das Breitwandformat könne gesprengt werden. Als Kinogänger kann man sich da kaum beschweren: Viel mehr Gegenwert kann man beim Kauf einer Kinokarte nicht erwarten. More bang for the bück. Die Frage ist nur, ob man der Figur des Hellboy nicht einen Bärendienst damit erweist, sie zum Stargast eines Potpourris der schönsten Szenen von men in black, star wars und Prinzessin mononoke zu degradieren. Denn es war schon im Original von 2004 nicht das Aneinanderreihen von Moneyshots, die den Reiz von hellboy ausmachen, sondern seine Hauptfigur, diese sympathische Mischung aus Hammer der Götter und unsicherem Teenager. Eine Szene wie im ersten Film, als Hellboy einem zehnjährigen Jungen bei Keksen und Milch auf dem Dach eines Hochhauses seinen Liebes kummer beichtet, um sich danach wieder in die Schlacht gegen die Mächte des Bösen zu stürzen, sucht man hier vergeblich. Und doch hört man den Herzschlag des Films meist klar und deutlich, auch dann, wenn Del Toro versucht, mit Hektik und Lautstärke in direkte Konkurrenz mit weit weniger originellen, aber kommerziell stärkeren Comicverfilmungen zu treten. Wäre gar nicht nötig: So schön und gewaltig der Aufmarsch der goldenen Armee ist, die der Halbweltprinz Nuada (Luke Goss, ehedem bei Bros!!!) instrumentiert, um der Menschheit den Garaus zu machen, so sehr punktet hellboy2 in seinen stillen und intimen Momenten.

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