„“Labyrinth“ von Jim Henson :: Kinostart: 11. Dezember

David Bowie als Zauberer, als geheimnisvoller König der Kobolde —- die Rolle steht Ziggy Stardust natürlich ausgezeichnet. Dazu noch ein paar Songs des großen Meisters, ein hübsches junges Mädchen und jede Menge Viecher von Muppet-Macher Jim Henson —- was soll da schiefgehen? Um ganz sicher zu gehen, hat sich der Verleih das „Labyrinth“ (US-Start: 27. Juni) auch noch fürs Weihnachts-Geschäft aufgehoben.

Sarah ist 15 und kann Halbbrüderchen Toby nicht leiden, weil sie immer auf den kleinen Schreihals aufpassen muß, wenn ihre Eltern ausgehen. Als ihr eines Abends zufällig die richtige Verwünschungsformel über die Lippen kommt, wird der Hosenscheißer prompt von Kobolden verschleppt. Deren König Jareth (Bowie) eröffnet ihr, daß er Toby binnen 13 Stunden in einen Kobold verwandelt hat, es sei denn, Sarah findet durchs Labyrinth in sein Schloß und kann den Kleinen befreien. Auf dem Weg dorthin macht Sarah etliche sonderbare Bekanntschaften — den knorzeligen Hoggle, das Monstrum Ludo, den hektischen Sir Didymus —, gerät desöfteren in Lebensgefahr, wird aber immer noch rechtzeitig gerettet und bekommt am Schluß natürlich auch ihr Brüderchen zurück.

„Labyrinth“ ist Hensons zweiter Fantasy-Film und ein deutlich kindlicheres Vergnügen als „Der dunkle Kristall“, obwohl er seine Animationstechnik in den letzten vier Jahren noch weiter perfektionieren konnte. Einzelheiten wie der Tunnel der Hände, das Moor des ewigen Gestanks und die Umsetzung von M. C. Eschers ewigen Treppen sind atemberaubend gut gelungen, dafür hat man sich mit den Dialogen weniger Mühe gegeben. Im „Labyrinth“ werden selbst für Kinderohren zu viele Freundschaft- und es ist nicht alles Gold, was glänzt-Sprüche geklopft. Die Puppen sind herrlich, die Moral erinnert an frühpubertäre Sesamstraße.