N.E.R.D. :: Nothing

Interscope/Universal

Hip-Hop: Auch das vierte Album der Amerikaner ist eine Produzentenplatte, die nach einem planvollen Konstrukt klingt.

Eine Platte für die Damenwelt, so sagte Pharrell Williams unlängst, sei NOTHING. Man wolle den Ladies einfach mal eine coole Zeitspanne schenken, eine Stunde, in der sie ganz sie selbst seien. Female Eskapismus, sozusagen. Das Problem an der Sache: N.E.R.D. sind ja seit jeher eher im Kunsthandwerk angesiedelt. Und auch das vierte Album der Amerikaner ist eine Produzentenplatte, die größtenteils nicht nach einer Herzensangelegenheit, sondern nach einem planvollen Konstrukt klingt. Musikalisch sind dabei durchaus erfreuliche Entwicklungen festzustellen. Auch wenn natürlich Rhythmus nach wie vor King ist: Rap-Rock fungiert nicht als einzige Dominante, in einigen Tracks arbeiten sich Pharrell Williams, Chad Hugo und Shay Haley ebenso verstärkt wie versiert an Psychedelia und Soul ab. Mindestens drei Mal gelingen ihnen dabei ziemliche Punktlandungen: „Help Me“ blubbert sich hübsch durch Vintage Soul und das Kalifornien der Spätsechziger, „Victory“ kommt mit präzise in Szene gesetzter Gospel-Schlagseite und „Life As A Fish“ ist so eine Art Themenabend Evolution, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Dass Tracks wie das vorab ausgekoppelte „Hot-n-Fun“ mit Nelly Furtado und „Party People“ so redundant sind, wie ihre Titel vermuten lassen, sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Unterm Strich dann halt doch auch noch der Soundtrack zu Aftershow-Parties bei Extrem-Sport-Events.

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Story S. 44