Nightmares On Wax Mind Elevation :: Schöne Albträume
Der erste Gedanke: Oh Gott, jetzt hat es auch George Evelyn erwischt, über Nacht und ohne Vorankündigung. Wahrscheinlich befindet sich Leeds‘ Mixmaster Nummer 1 gerade im ersten Stadium einer umfassenden Verwandlung und läuft als Space-Käfer über die Straßen, Hasch-Plätzchen über das Pflaster schiebend. Gut, vier Alben sind schon eine Strecke im kurzatmigen Electro-Betrieb, und nicht jeder kriegt nach ausgiebigem Cannabis-Konsum die Dinge noch so auf die Reihe wie er sich das mal vorgenommen hatte. Aber so etwas. Das neue Nightmares On Wax-Album hat so viel Wumms wie eine Rakete ohne Zünder. Beim zweiten Hördürchlauf kann dieser Eindruck nicht wirklich korrigiert werden, aber es macht sich eine angenehme Schwerelosigkeit breit, die unter anderem auch mit ein paar Schnürsenkeln, Kirchendiscos und einer Band namens Madness zu tun hat. Das dazugehörige Stück heißt „70s 80s“ und beweist, dass Reggae auch im Sonnenstudio hervorragende Produktionsbedingungen vorfinden kann. Die Hooklines sind plötzlich da, die Beats und Loops wollen nur noch weich und warm sein, die Gitarren dürfen zirpen und die Streicher – seufz! Evelyn hat die Wirkung seiner Electro-Songs schon getestet: „Es ist die Musik, mit der man seinen Tag auf die Reihe kriegen kann. „Dem Manne ist zu glauben. Ich werde meinem Zahnarzt mal MIND ELEVATION mitbringen, vielleicht entsorgt er ja endlich seine schrecklichen Esoterik-Pop-Tapes in der Abfalltonne mit dem Amalgam-Müll. VÖ.9.9.
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