Release Music Orchestra – News
Tomas Goldschmidt, der Percussionist. gehört jetzt fest zum RMO. Aber davon ganz abgesehen: Die Ausdrucksskala der Band ist immer wie neu. Jazzrock muß nicht fortwährend prasseln wie ein Ilagelschauer. Aber manchmal ist das angebracht. Diesen Abwechslungsreichtum erreicht die Band mit relativ einfachen Mitteln. „Pat Smile“ zum Beispiel ist ein zwölftaktiges Thema mit 16taktigen Brücken, das die harmonische und stimmungsmäßige Grundlage bildet; Frank Fischer läßt hier seinen Baß schön singen. Exotisch angehaucht ist „Tai ming“. wobei sich nur Manfred Rürups Romantisieren am Konzertflügel etwas befremdet ausnimmt. In „Don“ wechseln und variieren die Metren, melodisch hat der Titel allerdings Ähnlichkeit mit dem vorhergegangenen „Pat Smile“; Günther Reger improvisiert ein belebtes Saxophonsolo.
Bestes Stück der Platte ist für mich „Kymerian Ship“. Ganz schön dramatisch gestaltet. Auch hier sind die melodischen Motive so einfach wie wirkungsvoll, aber ungeheuer spannend verkettet, umspielt, gedreht. Dabei entsteht eine schwebende, märchenhafte Atmosphäre mit leicht verfremdeten Klängen. Und danach sofort die rhythmische Wucht von „Rubber Alley Stomp“. Auch ohne Bundesverdienstkreuz ist das RMO, rein musikalisch, eine ernsthafte Konkurrenz für Klaus Doldingers Passport.
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