Renzo Wellinger :: Johnny YesNo Redux

Paramount

Ein No-Future-Kultstreifen wird reanimiert.

Gibt es irgendwo mehr Tristesse als in den britischen Midlands? In der Urzelle der Industrialisierung klebt nicht nur überall Ruß, Schweiß, Rauch, Asche, Blut und Smog aus zwei Jahrhunderten, sondern auch jede Menge Tragik und Elend. In der schwarz-weißen Atmosphäre von Sheffield entstand 1982 ein kleines Meisterwerk der No-Future-Kargheit: „Johnny YesNo“, ein Film noir mit dem Soundtrack der radikalen britischen Industrial-Pioniere Cabaret Voltaire. Regie führte der damals noch unbekannte Peter Care, der wenig später Depeche Mode, Clock DVA, New Order, R.E.M. und Bruce Springsteen vor die Linse bekam. Mit Cabaret Voltaires Videoclip „Sensora“ hielt Care gar Einzug ins New Yorker Museum Of Modern Art. Drei Jahrzehnte später kehren der skurrile Johnny, Peter Care und Cabaret Voltaire nun zurück – als Doppel-DVD inklusive zweier CDs: Zu erforschen gilt es das absurde Original, gefilmt im Herzen von Sheffield, aber auch das aktuelle, in Los Angeles entstandene Remake mit einem ebenso eindringlichen neuen Soundtrack, zusammengestellt aus unveröffentlichten Aufnahmen von Cabaret-Voltaire-Mitglied Richard H. Kirk. Dazu gibt’s jede Menge Bonusmaterial – Vergangenheit und Gegenwart von „Johnny YesNo Redux“ lassen sich dadurch stundenlang ausloten.