Studio One Disco Mix

Dass Reggae vor allem eine Tanzmusik auf Jamaika war und ist, vergisst der Mitteleuropäer gerne. Rastafaris, die ihren Spliff rauchen, und der schnelle Ragga. der Roots-Stücke wie Entspannungsklänge erscheinen lässt, haben dieser Musik ein Chillout-Image verpasst. In den siebziger Jahren aber wurde jede Dancehall auf Jamaika mit Reggae beschallt, einer Musik, die den Tanz anfeuerte. Ab Mitte des Jahrzehnts schwappte aus den USA dann auch die Disco-Musik auf die Insel. Bekannte Riddims wurden zu neuen, längeren Vocal-Versions umgeschraubt. 14 dieser seltenen, zwischen Dub und echtem Remix stehenden Stücke aus dem Studio One von Coxsone Dodd finden wir auf diesem neuen Soul-Jazz-Records-Sampler. Und hier gibt es viele interessante Entdeckungen zu machen. Der Rhythmus von „Come Forward“ der Silvertones etwa wirkt wie der Prototyp eines Rhythm&Sounds-Stückes. Willie Williams „Armagideon Time“ verwendet den durch „Ring The Alarm“ berühmt gewordenen Riddim. Und für Sugar Minotts „Love And Understanding“ ließ sich die Produzentenlegende in Aufbau von Gitarrenspiel wie in William DeVaughns 1974er Soul-Hit „Be Thankful For What You Got“ inspirieren. Um dann Norma White die Reggae-Versionvon „I Want Your Love“ singen zu lassen. Disco-made in Jamaica.

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