Sugar Rush Series One & Two

Verklärt wird die Jugendzeit ja gerne im Nachhinein, dabei kann die Pubertät zur Hölle werden. Was erst recht für die 15-jährige Kimberly Daniels (Olivia Hallinan) gilt, die mit Eltern und jüngerem Bruder aus dem überteuerten Moloch London ins lauschige Seebad Brighton zieht. Hals über Kopf entflammt sie nämlich für Maria „Sugar“ Sweet (Lenora Crichlow), die egozentrische und sexuell haltlose Schul-Queen mit großem Schandmaul. Erklären kann sich Kim ihre Gefühle zwar nicht, aber sie erkennt, dass ihr nicht eben zufällig die amerikanische TV-Serie „The L-Word“ so gut gefällt. Gepfeffert sind die 20 halbstündigen Episoden mit englischsprachigen Dialogen der Kult-Autorin Julie Burchill, die mitunter gar die beiden „Little Britain“-Protagonisten zum Erröten bringen könnten. Was dann auch dazu führte, dass die Serie erst ab 18 Jahren frei gegeben wurde. Nicht nur Kim und Sugar brillieren, auch Kims Verwandte mit ihren mehr oder minder offen gelebten Macken: Vater Nathan redet sich ein, alles um ihn herum sei völlig „normal“, Mutter Stella weigert sich, erwachsen zu werden, und der nach Aufmerksamkeit heischende Bruder Matt glaubt, er wäre ein Alien. Ein Extrapunkt geht an die durchweg fabelhafte Hintergrundmusik inklusive Blondies „One Way Or Another“ als Themenmelodie.

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