The Lurkers – Fulham Fallout

Kein Image. Keine Mode. Keine Helden… Non-Konformität. Der Geist von 1976 lebt weiter/wieder auf mit den Lurkers. Sie übten im Keller des Londoner Plattenshops „Beggar’s Banquet“. Da sie keine Plattenfirma wollte, der Ladenbesitzer sie aber mochte, gründete dieser ein Label. Zwei Singles erschienen 1977: „Shadow“ und „Freak Show“ – zwei Klassiker der rauhen/ dumpfen/rasenden Lurkers. Seit Juni 78 in England und erst jetzt bei uns liegt die erste LP vor: ein geballtes Energiebündel. Die Lurkers sind eine der wenigsten Bands, die aus den Roxy-Tagen übriggeblieben sind und „es“ heute noch bringen. Es – den einfachen/unverfälschten Energie-Rock oder Punk-Rock oder Primitiv-Rock (dies ist kein Schimpfwort!). Und das mit Humor, man spürt, daß es ihnen Spaß macht.

„Fulham Fallout“ besteht aus 14 (!) Songs im professionellen Ramones-like-Minimal-Stil. Einfache Texte über Rapid-Gitarre und Sturm-Schlagzeug. Beeinflußt sind sie von den Ramones, Generation X und den Boys, doch ist jeder Song mit der eigenen Lurkers-Note versehen. Einige Titel: „Ain’t got a clue“, „Total War“, „Hey You“, „Shadow“ (eine sauberere Neu-Aufnahme der Single), „Then I kissed her“ (eine Speed-Version, die mit „then I kicked her“ endet), „Seif Destruct“, „I’m on heat“ (da kannst du einfach nicht still sitzen) und der Höhepunkt/der Aufblitzer des Albums, „Gerald“. „Gerald“ ist eine langsame/schaurige Nummer, die auf Hitchcocks ,Psycho‘-Film basiert Wenn alles vorbei ist, kannst du endlich Luft holen. 14 Songs sind vorübergezogen wie ein Tornado. „The Present Day Lurker Refuses To Die“ heißt es in einer „Fulham Fallout“-Anzeige; durchgehalten haben sie, hoffentlich bekommen sie auch bald die Anerkennung.