The Mountain Goats :: All Eternals Deck

Tomlab/Indigo

Eine Art Popmusik – dunkel, schön und mit alten Horrorfilmen verlinkt.

Die Faszination, die von Okkultismusvideos und Seventies-Horrorfilmen ausgeht, muss man nicht mit John Darnielle teilen, um von den Mountain Goats fasziniert zu sein. Seit 20 Jahren und fast genauso vielen Alben und Kassettenaufnahmen lebt und arbeitet Darnielle in seinem kleinen Königreich für, sagen wir, obskure Popmusik, er schreibt über Bibelverse, Belgien und Vampirfilme, über Missbrauch, Abhängigkeit und manchmal auch ausdrücklich über sich selbst („Birth Of Serpents“, „Outer Scorpion Squadron“). Einer, der die Sache überschaubar hält, weil er lieber für eine kleine, treue Gemeinde spielt, als seine Seele ins Netz zu stellen und zu schauen, ob sie sich auch verkauft. All Eternals Deck ist das Werk eines Überzeugungstäters, für vier Tracks hat Darnielle Morbid-Angel-Gitarrist und Metal-Veteran Erik Rutan ins Boot geholt. Mountain-Goats-Fans wissen um Darnielles Metal-Verliebtheit, harte Bretter fürs Moshpit wird deshalb trotzdem niemand auf diesem Album erwarten. Es geht eher um eine andere Perspektive, die der Songwriter Darnielle in der Zusammenarbeit suchte, wie kann ich eine Gitarre verzerren und sie zu einer Mountain-Goats-Gitarre machen, wie kann ich die schleichende Furcht arrangieren, die mein Sein bestimmt? Das Schönste an diesen dunklen Songs ist, dass Darnielle sie mit einer Mühelosigkeit vorträgt, als schreibe er täglich ein Dutzend davon. Das hieße: Die nächsten 20 Jahre sind gerettet.