The Roots – Things Fall Apart :: Kopflastig

Die HipHop-Band aus Philadelphia sieht sich am Scheideweg. Wenn es ihr nicht allmählich gelingt, neben SPIN-Iesenden weißen College-Studenten, Deutschen, Japanern und Slawen (alles Beispiele aus dem Album-Intro) auch schwarze Kids aus dem „eigenen Hinterhof“ für ihre Sache zu gewinnen, könnten die Dinge bald auseinanderfallen. Eine Existenzangst, die nicht unbegründet scheint. Auch das vierte Album von The Roots wird mit Funkiness, Liveband, durchdachten Worten und laid-back-Atmosphäre eher den Kritiker-Intellekt als den Massengeschmack treffen. Immerhin: Mit Poetin Ursula Rucker, den Rap-Kollegen Common und Mos Def sowie Edel-Chanteuse Erykah Badu haben The Roots prominente Fürsprecher als Cäste engagiert. Das Hauptaugenmerk gilt dem „Next Movement“, einer geistfördernden Gegenrevolution, die Puff Daddys Showbiz-Scharlatanerie den Kampf ansagt. Die Umsetzung der Idee folgt auf dem Fuß, wenn The Roots in „The Spark“ und „Adrenalin“ trotz aller Hardcore-Street-Attitüde Gefühl für Hooks und Harmonien beweisen. Und: Sollten alle Stricke reißen, wird eben „You Got Me“, der einzige R & B-Track des Albums, ein Hit. Wollen wir hoffen, daß diese Rechnung aufgeht. Nach der Auflösung von A Tribe Called Ouest braucht die HipHop-Szene echte Vorbilder.