Tom Petty :: Highway Companion

Singer/Songwriter: Alte Partnerschaften zerbrechen, andere leben wieder auf: Im Alleingang kehrt der amerikanische Rocker zu dem zurück, was ihn stark gemacht hat.I won’t back down.

Tom Petty macht unverdrossen weiter, obwohl er sich mit seinem letzten Album THE LAST DJ Sympathien verscherzt hat. Die gesammelten Klagerufe über das Formalradio, über die Macht des Geldes und über Geschäftsführer einer Plaltenfirma wirkten für seine Verhältnisse ungewöhnlich platt. Nicht nur das, auch die musikalische Qualität, eigentlich nie ein Problem bei Petty, litt darunter. Wie nun erholt man sich von so einem Fehlschlag? Indem man sich zurückhält und sich neutraler äussert. Und indem man auf eine alte Erfolgsformel zurückgreift. Petty hofft auf eine kreative und kommerzielle Renaissance wie zu Zeiten von füll moon fever. Die Heartbreakers sind raus (mit Ausnahme von Gitarrist Mike Campbell), Produzent Jeff Lynne ist wieder im Boot. So wie damals. Trotzdem ist es nicht dasselbe. Vor 17 Jahren offerierte Tom Petty höchst verschiedene Entwürfe von dem, was er damals für Popmusik hielt. Mit Highway companion beginnt sein Alterswerk. „Time is catching up with you“, erkennt der Sänger in einem Moment der Selbstreflexion. Dazu blitzt einmal der typische Lynne-Sound auf. Sonst ist es ein verhältnismäßig reduziert intoniertes, zeitloses Singer/Songwriter-Album über das Leben auf Reisen geworden. On the road again. Der Opener „Saving Grace reitet auf dem Boogie-Groove von Canned Heat. Nicht nur da wirkt Petty entspannt, fokussiert und inspiriert. Kein einziger schlechter Song verhagelt die Stimmung. Immer wieder lädt diese angenehm näselnde Südstaatenstimme zum Zuhören ein, umcharmen spartanische Akustiksongs und sanfte Hymnen. In „Big Weekend“ gibt es auch einmal einen von Western-Twang untermalten Moment der Euphorie zu bestaunen. So mag man Tom Petty. So darf er ewig weitermachen.