Die 10 besten Serien der 90er Jahre


Unsere Redakteure haben die besten Serien der 1990er ausgesucht. Vom Anfang der Mystery-Serien, Cliquen, Paranormalem und Mafia-Clans.

3. Friends

Beim Anschauen von „Friends“ fühlt man sich nach einer Zeit selbst als Teil der Clique.
Beim Anschauen von „Friends“ fühlt man sich nach einer Zeit selbst als Teil der Clique.

USA, 1994-2004, mit Jennifer Aniston, Matthew Perry, Courteney Cox

Natürlich macht es Spaß, jede Woche auf eine „Billions“-Folge zu warten oder die aktuelle „House Of Cards“-Staffel in einem Rutsch anzuschauen. Aber es gibt auch Tage, nach denen man abends nur noch eines will: ein, zwei, drei Folgen „Friends“, sonst nichts. Schon wenn „I’ll Be There For You“ von den Rembrandts anläuft, überwältigt einen das Zuhause-Gefühl. Wie wunderbar die fröhliche Melodie und der defätistische Text zu dieser Sitcom passt, in der ständig alles schiefgeht und doch alle so zufrieden wirken (auch weil sie in eigentlich unbezahlbaren Wohnungen wohnen und dauernd Kaffee im „Central Perk“ trinken, statt zu arbeiten).

David Crane und Marta Kauffman erfanden sechs Freunde, die 236 Folgen lang unzertrennlich waren – ein Traum gerade im allzeit unverbindlichen Amerika. Ihre herrliche Holzschnittartigkeit sorgte dafür, dass sie einem bald so bekannt vorkamen wie die Nervensägen von nebenan. Rachel (Jennifer Aniston) findet nie den richtigen Job oder Mann – der eigentlich ihr Kumpel Ross (David Schwimmer) ist, ein Paläontologie-Nerd. Seine Schwester Monica (Courteney Cox) bemuttert alle, sie war früher dick und ist jetzt dürr, aber angeblich eine Spitzenköchin. Die verkrachte Hysterikerin Phoebe (Lisa Kudrow) kann noch anstrengender sein als der gutmütige Dummkopf Joey (Matt LeBlanc), der wahre Held der Serie ist Tollpatsch Chandler (Matthew Perry), dessen manchmal beißender Sarkasmus nur über seine sehr ausgeprägte weibliche Seite hinwegtäuschen soll.

Das Finale im Mai 2004 sahen mehr als 52 Millionen Amerikaner, auf so viele Zuschauer brachte es keine andere Serie in den 2000er-Jahren. Erfolgreicher waren bisher nur „Seinfeld“ (1998, 76 Mio.), „Auf der Flucht“ (1967, 78 Mio.), „Cheers“ (1993, 84 Mio.) und „M.A.S.H.“ (1983, 105 Mio.). Dass es noch keine „Friends“-Reunion gegeben hat, keinen Kinofilm und nur ein Spin-off („Joey“), spricht für den gesunden Menschenverstand der Macher: Wenn sich Leute um die 30 nur mit sich selbst beschäftigen, ist das lustig, mit fast 50 wäre es tragisch. (bf)

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Warner Bros. / Courtesy: Everett Collection