James Woods über Jimmy Kimmel und die Cancel Culture: „Friss Scheiße!“

Republikaner wie James Woods feiern, während Demokraten Zensur wittern.

Nachdem die Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live“ wegen der Kritik zur Medienberichterstattung über die Tötung des ultrarechten Influencers Charlie Kirk abgesetzt wurde, äußerten sich unzählige Personen im Netz zu dem Fall. Darunter auch einige republikanische Stimmen, die die Entscheidung des TV-Netzwerks ABC für gut heißen. Allen voran der Schauspieler und stolze Trump-Unterstützer James Woods. Wenn es nach ihm ginge, könne Jimmy Kimmel „Scheiße fressen“.

Rechte Reaktionen: So freuen sich die Republikaner:innen

Die Absetzung von Jimmy Kimmels Late-Night-Show sorgte für heftige Reaktionen im Netz. Einige prominente Personen, darunter etwa Schauspielerin Wanda Sykes oder Ben Stiller äußerten sich empört gegenüber der Einstellung der Sendung und vermuteten eine Einschränkung der Meinungsfreiheit seitens der Trump-Adminstration. Der demokratische Senator Ed Markey bezeichnete das Vorgehen als „Zensur in Aktion“. Der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses sieht die Absetzung der Late-Night-Show hingegen als Beispiel für ein angeblich konsequenteres Klima.

Viele Republikaner:innen zeigten sich erfreut über die Absetzung von „Jimmy Kimmel Live“. Der konservative Kommentator Benny Johnson etwa postete auf X: „Dank des Drucks der FCC und der Tatsache, dass Nexstar und Sinclair ihn aus Millionen von Haushalten entfernt haben, ist seine Plattform zerstört. Er ist am Ende und wird sich nie wieder erholen“. Er fügte hinzu: “Das ist keine ‚Cancel Culture‘. Das ist ,Consequent Culture‘. Für Charlie Kirk“.
Die rechtskonservative Aktivistin Laura Loomer feuerte mit einem Wortwitz gegen den Moderator, und schrieb: „Jimmy Kimmel wurde soeben ermordet. Wer lacht jetzt?“

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Besonders „gewitzt“ reagierte James Woods. Der einst demokratische, nun aber entschieden republikanische Schauspieler zog zunächst Vergleiche zum Umgang der politischen Linken mit der Cancel Culture. In einem Post auf X referierte er auf einen Essay von Ernest Owens im US-amerikanischen „Rolling Stone“ mit dem Titel „Warum die ‚Cancel Culture‘ gut für die Demokratie ist“. Paradoxerweise nutzt Woods die Argumente des Artikels, um die vor Zensur triefende Absetzung der Late-Night-Show zu rechtfertigen.

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In einem weiteren Post heuchelt er Sympathie für den Moderator, bezeichnet ihn sogar als „Schauspielkollegen“. Er schrieb, dass er glaube, Kimmel sei „im Grunde seines Herzens ein guter und anständiger Mensch, frei von Bosheit und Hass“, endete den Beitrag dann aber mit: „Ich mach nur Witze Jimbo. Friss Scheiße.“

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US-Talkshows: Zielscheibe der freien Meinungsäußerung?

Es ist nicht das erste Mal, dass eine US-Talkshow aufgrund regierungskritischer Aussagen abgesetzt wurde. So erlebte etwa auch Late-Night-Moderator Stephen Colbert die sogenannte „Kultur der Konsequenzen“, als er während seiner Sendung im Juli Paramount dafür kritisierte, einen Rechtsstreit mit Donald Trump über 16 Millionen US-Dollar beigelegt zu haben.
Kürzlich solidarisierte sich Colbert in seiner Show am 18. September mit Jimmy Kimmel. „Einem Autokraten kann man keinen Zentimeter nachgeben“, sagte Colbert dem Publikum. Er widmete die Abendshow Kimmel und seinem Team: „Jimmy, ich stehe zu 100 Prozent hinter dir und deinen Mitarbeitenden“.

Zuletzt zeigte sich auch der ehemalige Präsident Barack Obama besorgt über den Umgang mit oppositionellen Stimmen in den Medien. „Die derzeitige Regierung hat die Cancel Culture auf eine neue und gefährliche Ebene gebracht, indem sie regelmäßig mit regulatorischen Maßnahmen gegen Medienunternehmen droht, wenn diese nicht die ihr missfallenden Reporter und Kommentatoren mundtot machen oder entlassen.“, schrieb er auf X.

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Charlie Kirk wurde am 10. September während eines Auftritts auf einem Universitätscampus im Bundesstaat Utah erschossen. Der 31-Jährige galt als einer der einflussreichsten rechten Aktivisten und als Sprachrohr von Präsident Donald Trump für junge Menschen. Nach Angaben der Behörden schoss der 22-jährige Tyler Robinson von einem Dach aus auf Kirk. Er wurde festgenommen und von der Staatsanwaltschaft wegen Mordes angeklagt.