Lil Nas X: „Ich glaube nicht, dass ich mich jemals geoutet hätte“


Der Rapper spricht in einem Interview ausführlich über sein Coming-out, über Reaktionen von „Fans“ und weshalb es womöglich niemals passiert wäre.

Lil Nas X nimmt seine Fans immer wieder mal ordentlich auf die Schippe. So sagte er kürzlich auf Twitter, dass das „schwule Zeug“ anfangs Spaß gemacht habe, er aber nun „Pu**y“ vermissen würde. Nur kurze Zeit später löste er das Ganze jedoch auf und schrieb: „Vergiss es, er hat zurückgeschrieben.“ Auch wenn er viele Späße über seine Sexualität macht, so wird das Schwulsein in der Szene immer noch nicht wirklich akzeptiert und das merkt der Rapper.

Lil Nas X fühlt sich so „selbstsicher wie nie zuvor“

In einem Interview mit dem „XXL-Magazine“ sprach Lil Nas X darüber, dass er zwar zur HipHop-Szene gehöre, es ihm aber so vorkommt als würde diese nicht zu ihm gehören wollen beziehungsweise ihn einfach nicht respektiere.

„Ehrlich gesagt, fühle ich mich im Hip-Hop oder generell in vielen Musikbereichen nicht so respektiert. Aber das sind Gemeinschaften, zu denen ich gehöre, ob die Leute das wollen oder nicht. Das ist etwas, was ich tun wollte, denn nicht mein ganzes Album ist Rap, aber es gibt Rap-Tracks auf meinem Album. Ich bin ein Rapper. Ich bin ein Popstar. Ich bin ein schwuler Künstler. Aber es ist so, als ob ich an diese Orte gehöre, weißt du?“

„Ich glaube nicht, dass ich mich jemals geoutet hätte“

Im Juni 2019 outete sich der Rapper auf Twitter. Wie er später sagte, hatte er dies allerdings nie vor. So schrieb er einen liebevollen Brief an sein 14-jähriges Ich und offenbarte: „Ich weiß, dass wir versprochen haben, uns niemals öffentlich zu outen, ich weiß, dass wir versprochen haben, niemals ‚diese‘ Art von schwuler Person zu sein, ich weiß, dass wir versprochen haben, mit dem Geheimnis zu sterben, aber das wird vielen anderen queeren Menschen die Türen öffnen, einfach zu existieren.“

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In dem Interview sagte er nun, dass es die Pandemie war, die ihn dazu gebracht habe, sich zu outen, weil er das Gefühl hatte, in dieser einsamen Zeit etwas loslassen zu müssen. Gleichzeitig hatte er aber auch das Bedürfnis dazu, weil er glaubte, die Unsicherheit mit seiner Sexualität sei eigentlich nur die Angst vor den Menschen, die ihn dafür verurteilen könnten, wie er sich nach dem Coming-out verhält.

„Ich glaube nicht, dass ich mich jemals geoutet hätte. Ich schätze, durch die Quarantäne und das Leben im Allgemeinen, durch das Beobachten jedes anderen Stars, der hereinkam und jedes Stars, der schon da war, habe ich das Gefühl, dass man etwas anderes loslassen muss, um den nächsten Platz im Leben zu erreichen. Ich hatte das Gefühl, dass [meine Unsicherheit in Bezug auf meine Sexualität] meine Angst davor war, dass die Leute mich dafür verurteilen, wie ich mich nach meinem Coming-out verhalten würde.“

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Viel falsche Freundlichkeit

Viele Leute hätten nach seinem Coming-out Kommentare geschrieben, die auf den ersten Blick zwar nett klingen, ihn aber eigentlich diskriminieren. Etwas, das ihm allerdings erst später aufgefallen sei.

„Früher habe ich Kommentare ‘gemocht‘, in denen die Leute sagten: ‚Oh, ich mag ihn, weil er nicht so offen damit umgeht‘. Und dann habe ich begriffen, was das eigentlich bedeutet. Es ist so, wie wenn die Leute sagen: ‚Oh, ich habe einen Schwarzen Freund‘, und dann wird alles, was mit ihrer Schwarzen Geschichte und Kultur und so weiter zu tun hat, einfach ignoriert. Ich bin nicht so ein Mensch.“

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