Electrola – Rick Danko

Die Gruppe The Band, die sich vor einiger Zeit auflöste, war bei uns eigentlich nie so besonders erfolgreich. Selbst die ersten beiden Alben „Music From Big Pink“ und „The Band“, die in den USA zu Klassikern wurden, verkauften sich hier fast gar nicht. Während jetzt also einige wenige Fans auf ‚das „Last Waltz“-Album warten, das beim letzten Band-Auftritt aufgenommen wurde, haben zwei ehemalige Mitglieder, Rick Danko und Levon Helm, Soloalben herausgebracht.

Beide LPs hätten auch als Doppelalbum erscheinen können, wie etwa das weiße Beatles-Album, bei dessen Einspielung die Beatles schon ziemlich auseinander waren und jeder für den anderen als Begleitmusiker fungierte. Ähnlich ist es hier, denn alle Bandmusiker spielen auf dem Danko-Album mit, und Robbie Robertson und Garth Hudson erscheinen auf Levon Helm’s LP, unter anderem noch mit: Booker T., Mac Rebenack, Paul Butterfield und Steve Cropper. Die RCO All-Stars benennen sich nach einem Woodstock-Aufnahmestudio, das auf dem Cover der LP fast unter einer Schneedecke verschwindet, weshalb man das Unternehmen als „Music From Big White“ verstehen kann.

Dankos Album klingt so wie die Band in ihrer mittleren Periode, was wahrscheinlich daran liegt, daß er eine ganze Reihe Stücke für dies Unternehmen geschrieben hat, während Helm’s LP mehr wie das Oldies-Album „Moondog Matinee“ klingt, was daran hegt, daß er so alte Dinger wie „Milk Cow Boogie“ oder Chuck Berries „Havanna Moon“ nachspielt. Die musikalische Qualität beider Platten ist ausgezeichnet. Leider ist Levon Helm’s LP teilweise überproduziert. Beide Platten sind alles in allem nicht so toll wie die guten Bandalben, was hauptsächlich am fehlenden guten Songmaterial lag.