Ellen Foley – Another Breath

Ein Augenaufschlag und ein kurz angedeuteter Schmollmund von Ellen Foley haben mehr Erotik,als Pat Benatar im Minirock und tief ausgeschnittenen Oberteil je ausstrahlen wird Und würde die kleine Blonde endlich mal eine (wirklich) gute Platte zustande bringen, Ellen gehörte dank ihrer ausdrucksvollen Stimme, ihrem feinen Timbre und ihrer Ausstrahlung zu den absoluten weiblichen Topstars der Rockszene.

ANOTHER BREATH ist ihr drittes Album in nunmehr fünf Jahren. Und auch diesmal bleibt sie weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Durch ihr Duett mit Meat Loaf („Paradise By The Dashboard Light“) auf dessen (noch) erfolgreichem Erstling ins Rampenlicht gerückt, war NIGHT-OUT, ihr vom Team Ian Hunter/Mick Ronson produziertes Debüt, ebenfalls eine Sammlung musikalisch aufbereiteter Teenager-Melodramen Mit Sinn für Dramatik setzte sie u.a. „Thunder & Rain“ und „Stupid Girl“ in Szene.

THE SPIRIT OF ST. LOUIS zwei Jahre später präsentierte die Foley im Bann- und Dunstkreis der Clash-Boyfnend Mick Jones produzierte, und E.F. ging in einer höchst fragwürdigen Schlägerästhetik baden und unter Nun läutet Vinnie Poncia (Kiss, Ringo Starr, Leo Sayer) die dritte Runde dieses Trauerspiels auf Raten ein. Und auch er schafft es nicht, eine durchschlagkräftige Mannschaft um diese begnadete Sängerin zu versammeln. Durchschnittliche Songs (darunter Robert Palmers „Johnny & Mary“) lasch interpretiert und 08/15 aufgenommen: eine vertane Chance mehr. Wo ist das richtige Team, das dieser Frau mal unter die Arme greift? 2 (Songs & Produktion), 5 (Stimme).