Frankie Miller – Full House
„Saturday night looking for a fight, a gin, a whisky, a lager or two…“, singt Jim Diamond, Bandits Ober-Bandit. Zu Zeiten, auf denen Patti Schmitz und Konsorten durch vieldeutige Worte aufmerksam machen, möchte ich mal erdverbundenere Worte zitieren – zum Ausruhen der Gehirnzellen – und zugleich auf zwei LP’s hinweisen, die zwar nix mit der neuen, dafür aber sehr viel mit der alten Rockwelle gemeinsam haben. Sowohl Frankie Miller als auch Bandit singen und spielen nämlich merklich in der Tradition der stark R & B-beeinflußten Rockmusik, schnörkellos, erdig, enorm kraftvoll. Die alten Animals hätten ihre Freude daran.
Miller und sein bierseliges Full House haben mit der vierten LP erneut ein heimliches Meisterwerk geschaffen, wiederum mit Hilfe der Memphis Horns zuzüglich Chris Spedding, Gary Brooker, Rabbit Bundrick und einiger Songs von John Lennon, Andy Fräser oder Robin Trower. Die Platte enthält viel Balladenhaftes, wobei Frankie’s Abflußröhre am besten zur Geltung kommt, dazu aber auch mehrere halbschnelle Losgehnummern.
Bandit, die vor einiger Zeit noch mit Alexis Korner unter dem Namen Tumbling Dice durch die BRD tourten, hauen gleich auf ihrer Debüt-LP hin: Mit Ex-Colosseum James Litherland an der Gitarre sowie Jim Diamond am Mikro. Jim, ein enger Freund und Günstling Frankie Miller’s, klingt wie eine Kreuzung aus Otis Redding und Arthur Brown mit reichlich Kehlkopfkrebs. Wie das Füll House stammen auch die Bandits aus Schottland, gehen tierisch los und schaffen es auf zwei oder drei Songs sogar, Geigen sowie eine Oboe einigermaßen passend einzufügen.
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