HipHop: Der 19-Jährige aus der Odd-Future-Posse will nur spielen. :: Die Kollegen von „Juice“ beschrieben Earl Sweatshirt sinngemäß als Kreuzung aus Doom und Drake. Das ist gewagt, aber nicht ganz falsch. Der 19-Jährige aus der Odd-Future-Clique versöhnt tatsächlich klassische Kategorien der Kunstfertigkeit mit der Flüchtigkeit der Yolo-Generation. Dabei kennen ihn viele nur als Internet-Meme, als den Typen, der in seinen Videos Drogencocktails schlürft und in den Texten Vergewaltigungsfantasien auslebt. Mit den Dämonen seiner Jugend räumt der blutjunge, aber gereifte Kalifornier auf DORIS auf. Die Beziehung zu seiner fürsorglichen Mutter, seinem flüchtigen Vater, seinen fordernden Fans, das zwiespältige Leben als Quasi-Promi ohne Zukunft, alles kommt zur Sprache. Nur einmal, auf „Woah!“ mit seinem Förderer Tyler, The Creator, haut Earl rücksichtslos auf die Kacke. Fürchten muss sich dennoch vor ihm niemand. Der will nur spielen -mit Worten, Reimen und Flows.