Mark Stewart – Edit

Als das englische Label Soul Jazz vor drei Jahren die Mark-Stewart-Werkschau kiss the future veröffentlichte, stellten sich viele die Frage, wann endlich wieder mit neuem Solomaterial des einflussreichen Vordenkers der englischen Post-Punk-Szene zu rechnen ist. 2008 ist es nun endlich so weit, und Mark Stewart zeigt mit edit, dass er konzeptuell und musikalisch auf der Höhe der Zeit agiert. Das heißt allerdings nicht, dass er modische stilistische Verbeugungen macht. Mark Stewarts Songs klingen auch heute noch so unverwechselbar wie zu Beginn der8oer-Jahre. Eingespielt hat er die elf Tracks, mit denen er musikalisch an seine Soloarbeiten in den letzten zwei Jahrzehnten anknüpft, in den unterschiedlichsten internationalen Städten: London, New York, Vancouver, Wien, Bristol und Berlin, wo er zuletzt auch wohnte. Seiner Vorliebe für Cut-Up-Collagen, siehe Tracks wie „Freak Circus“ und „Radio Freedom“, eine Neuauflage eines alten Stücks von Mark Stewart & The Maffia, bleibt er dabei treu. Eine richtige Überraschung gelingt ihm mit der Coverversion des Yardbirds-Klassikers „Mr. You’re A Better Man Than I“, die er mithilfe seiner alten Freundin Ari Up von The Slits einspielte. Nicht weniger radikal im Ansatz klingt auch das mit düsteren Elektronik-und Distortion-Sounds angereicherte, im Downbeat-Bereich angesiedelte „Almost Human“. Mark Stewarts Musik und Texte sind auch im Jahr 2008 für das Ohr eines durchschnittlichen Hörer seine Herausforderung, das wird nirgendwo so deutlich wie beim Titel „Freak Circus“, einem wilden Breakbeat-Elektronik-Sample-Bastard.VÖ: 11.4.

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