Peter Hammill – Enter K

Mit ENTER K legt Peter Hammill seine ll.(!) Solo-LP vor, zusammengenommen mit den weiteren acht, die er mit Van Der Graaf Generator einspielte, eine genaue Dokumentation der letzten 15 Hammill-Jahre. ENTER K ist jedoch nicht „nur“ eine Solo-LP, sondern präsentiert zum wiederholten Male die Rückkehr wichtiger Mitglieder der einstmals gefeierten Van Der Graaf-Band.

Wer Hammill vor kurzem auf der Bühne erleben konnte, dem wird die kräftige Frische, mit der die auf Gitarren fixierte Band loslegte, nicht entgangen sein. Auch Hammill selbst verkörperte eine Art zweiten Frühling. Grundstock seiner in der heutigen Zeit sehr unprätentiös wirkenden Show sind seine als „einfach und geradeaus“ zu beschreibenden Rocksongs.

Es geht los mit „Paradox Drive“, einer straighten, für eine Single prädestinierten Rocknummer, die Hammills Wunsch nach klaren Songformen überzeugend umsetzt. Zweites Starstück auf der Seite 1: „Accidents“, aktionsgeladene Gruselstimmung; die Rhythmusgruppe Potter/Evans strikt marschierend; Hammill bedient das Synthi-Höllenorchester und strapaziert seine mächtigen Stimmbänder: eine Prise Up-Tempo-Horror.

Kernstück der Platte ist am Ende der zweiten Seite das fast zehnminütige, im Aufbau jedoch einfach und ansteckend gehaltene „Happy Hour“. Hier zieht Hammill alle Register seiner Songwriter-Qualitäten, baut geschickt ein südländisches Thema ein, das er wiederholt mit energischen Rockzitaten versetzt und mit seiner besten Gesangsleistung krönt.

ENTER K kann man wirklich jedem empfehlen, der sich nicht von vornherein gegen Musiker „mit Vergangenheit“ abschotten will. Und für Hammill sollte die Platte endlich einmal mehr bringen als den gewohnten Achtungserfolg.