Kein Rockjazz, sondern ethnische Exkursionen (Afrika, Türkei, Finnland). Nicht gewollt authentisch, aber weit entfernt von touristischem Ausverkauf. Die beiden freundlich persiflierten finnischen Schlager aus den 40ern abnutzungsgefährdet. Aber mit der „Berceuse“ von anno 1904 (!) könnte auch eine Carla Bley warm werden.

Türkische Skalen und Metren hat Bandleader Sakari Kukko seit eh und je gut im Griff. Am wichtigsten: die zwei afrikanischen Drittel des Albums. Im Vergleich zu den Improvisationen und „Maam Bamba“-Gesängen des senegalesischen Gitarristen Badu N’Djay, der hier dominiert, ist das zur Zeit Furore machende „Pili-Pili“ von der gleichnamigen LP des Keyboarders Jasper van’t Hof ein mittelpeinliches Spekulationsobjekt.