Das Image, ein wichtiger Faktor zeitgenössischer Erfolgs-Strategie in der Pop-Musik, stimmte seit der personellen Entschlackungs-Kur von 1982/83. Die Thompson Twins reduzierten sich damals von sieben auf drei. Ein Schwarzer, ein Rotschopf und eine exzentrische Blondine blieben übrig. Und zeigten mit ihrer ’83er LP QUICK STEP & SIDE KICK gleich Format. Tom Bailey, Joe Leeway und Alannah Currie kreierten ihren typischen Pop-Sound: leichte, fließende Synthesizer-Melodien, ein variables, pulsierendes Rhythmus-Fundament, dazu der harmonische Chorgesang. Darüber die sympathische Leadstimme von Tom Bailey.

INTO THE GAP zehrt von dieser mittlerweile erfolgsträchtigen Mixtur. „Hold Me Now“ heißt der Hit und markiert zugleich am besten den verfeinerten Wandel bei den Thompsons. Der gesamte Sound, eingespielt in Nassau auf den Bahamas und gemixt in London, wurde sehr auf Eingängigkeit und Hör-Glätte geschliffen. Pop ohne Haken und Ecken.

Die Rhythmik, immer noch von experimenteller Vielfalt und dominierender Präsenz, wurde im Gegensatz zum ’83er Werk etwas gezähmt. 1984 klingen die Thompson Twins kommerzieller denn je – ohne jedoch zu sehr von ihrer überzeugenden Eigenheit zu verlieren. „Hold Me Now“ klebte nach einmaligem Hören im Ohr, die LP wächst von Mal zu Mal.