Um es vorweg zu nehmen: Ausgerechnet ihr Klassiker „Buenos Tardes Amigos“ ist nicht drauf. Schade. Ansonsten: Was für ein Spaß! „Hello Chicago!“ Kurze Ansage und schon geht’s mit „Buckingham Green‘ los durch ein kurzweiliges Set, das die beiden Bandleader mit dem Charisma unermüdlicher Langzeitstudenten vergangenes Jahr im Chicagoer Vic Theater abgefeiert haben. Neun Alben haben Aaron FreemanlGenel und Mickey Melchiondo (Dean) bisherzusammenschraubt. Daraus gibt’s den schunkeligen „H.I.V.-Song „, das lustige „Transdermal Celebration “ und die großartige Liebeserklärung „Even If You Don’t“, garniert mit Songs vom aktuellen Werk QUEBEC: lauter zauberhafte, kauzige Rock-Miniaturen, clever arrangiert, mit unzähligen Zitaten Randy Newman, Motörhead, Steeley Dan) und vor allem handwerklich exzellent dargeboten. Ween spielen sogar noch richtige Gitarren-Soli! Schlimmer noch: Sie improvisieren minutenlang! Insgesamt 26 Songs stehen auf der Setlist, begleitet von einer ziemlich tighten Tour-Band, die die Weens im Rücken haben. Hervorragend auch das Akustik-Set zu „Multilated Lips“ und „Chocolate Town“. Die beiden sympathischen Spinner wissen genau, was sie da tun. Nur lassen sie es nicht raushängen. Stattdessen kokettieren sie mit Schlichtheit und bedienen sich unbekümmert im Fundus der großen Rock-Posen. Adam Green dürfte sich davon einen gehörigen Teil seiner Bühnenpräsenz abgeschaut haben. Als Bonus-Features gibt’s neben einer handvoll Videos übrigens noch eine Live-CD mit 17 Tracks.