Tradition und Moderne


Mit alter Technik geht Hoover in mutiger Manier neue musikalische Wege.

Wo ist sie hin, die gute alte analoge Tontechnik? Das Aufnahmestudio, das dem Vinyl diente – nicht dem Plastik. Und wo ist der Rest? All die verstaubten Magnetbänder und die abgewetzten Mischpulte? Wie Relikte aus einer anderen Zeit lagern sie in einer unscheinbaren Scheune, irgendwo am Rande der norddeutschen Tiefebene, in den „Elektrokosmos Kapcsolök Studios“ von Hoover. Denn Hoover,glaubt man der Legende, hat all das Strandgut aus alter Elektronik eingesammelt, in einem Sound-Laboratorium auseinandergenommen und nach eigenen Bauplänen wieder zusammengesetzt. So sind, abseits von teutonischem Großkünstlertum, mit ELK vierzehn hintergründige Popsongs entstanden – mit allen Finessen, Effekten und satten Rundungen. Schöne Melodien mit Widerhaken, lässig hingeworfene Texte, die einen deutlichen Nachhall haben. So klingt zum Beispiel „Haircut“ (auf unserer CD) so ähnlich wie eine genialische Prince-Komposition, entstanden nach durchzechter Nacht.